Hamburg-Mannheimer-Reise nach Budapest Sex-Party soll 83.000 Euro gekostet haben

Düsseldorf (RPO). Die Sex-Party in Budapest der im Ergo-Versicherungskonzern aufgegangene Hamburg Mannheimer soll 83.000 Euro gekostet haben. Das sagte Ergo-Chef Torsten Oletzky in einem Interview. Demnach habe die Party im Rahmen einer dreitätigen Reise stattgefunden.

Oletzky sagte gegenüber dem "Spiegel", man spreche derzeit mit vielen Reiseteilnehmern: "Die Darstellungen über die Ereignisse sind sehr unterschiedlich." Unabhängig von den Details sei die Veranstaltung jedoch "ein grober Fehler" und schon damals "ein krasser Verstoß" gegen die Unternehmensregeln gewesen. Über Details wollte sich Oletzky demnach nicht äußern, da der Fall noch untersucht werde. Der ganzen Firma sei das heute "unglaublich peinlich".

Das "Handelsblatt" hatte berichtet, dass es im Juni 2007 für erfolgreiche Vertreter eine mehrtägige Belohnungsreise nach Budapest gegeben hatte und "bei einer Abendveranstaltung auch einige Prostituierte anwesend waren". "Am Eingang wurden ich und die anderen Teilnehmer durchsucht, wie bei einer Sicherheitskontrolle am Flughafen", versicherte einer der Gäste an Eides statt dem Blatt. Es sei "bei Strafe verboten, Fotos oder Filme von der Veranstaltung zu machen".

Eine Ergo-Sprecherin hatte der Zeitung bestätigt, dass es die Sex-Party gegeben hat. "Es ist richtig, dass es im Juni 2007 eine Incentive-Reise nach Budapest gegeben hat", sagte Alexandra Klemme, Leiterin Media Relations der Ergo-Versicherungsgruppe. "Unsere Recherchen haben ergeben, dass bei einer Abendveranstaltung im Rahmen dieser Reise zirka 20 Prostituierte anwesend waren."

Heute bedauert die Ergo nach eigenen Angaben den Vorfall. "Die verantwortliche Führungskraft und das verantwortliche Vorstandsmitglied sind für uns nicht mehr tätig", heißt es in einer Ergo-Stellungnahme. Teilnehmer allerdings berichteten, dass viele der damals anwesenden Generalrepräsentanten und Führungskräfte noch heute für das Unternehmen tätig seien. Auch Oletzky erklärte gegenüber dem "Spiegel", viele selbständige Vertreter, die an der Reise teilnahmen, "sind noch für uns tätig".

(das)
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