Hohe Energiepreise Seehofer ruft zum Anbieterwechsel auf

München (RPO). Angesichts der hohen Energiepreise hat Bundesverbraucherschutzminister Horst Seehofer (CSU) die Kunden zum Wechsel ihrer Anbieter aufgerufen. Damit ließen sich beachtliche Beträge sparen, sagte Seehofer dem Nachrichtenmagazin "Focus". Der Wettbewerb auf den Energiemärkten reiche nicht aus.

Was Verbraucher gegen hohe Gaspreise tun können
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Foto: AP

"Die Konzentration auf vier große Konzerne erfüllt mich mit großem Unbehagen", sagte Seehofer. Die Energieversorgung müsse stärker dezentral organisiert werden als jetzt. Dazu gehöre auch der verstärkte Einsatz von erneuerbarer Energie.

Die Forderung von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) nach Sozialtarifen für Geringverdiener lehnte Seehofer ab. Es könne nicht sein, dass die Energiekonzerne als Privatunternehmer die Bedürftigkeit ihrer Kunden überprüften. Wer nicht in der Lage sei, seine Energiekosten zu bezahlen, bekomme Unterstützung durch Wohngeld oder Arbeitslosengeld II.

Der Präsident des Bundeskartellamtes, Bernhard Heitzer, sagte, er sehe nur geringe Möglichkeiten, den Preisanstieg über schärferen Wettbewerb einzudämmen. "Vor dem Hintergrund der internationalen Preisentwicklung und der Spekulation können wir vielleicht den Anstieg dämpfen, aber sicher nicht die absoluten Preise senken", sagte Heitzer dem Magazin. Derzeit überprüfe sein Amt die Tarife von 35 großen Gasversorgern, deren Preise zwischen 25 und 45 Prozent über denen der günstigsten Anbieter lägen. "Da müssen sich die Unternehmen schon anstrengen, diese Unterschiede zu erklären", sagte Heitzer.

Die Bindung des Gaspreises an die Entwicklung des Ölpreises lasse sich vom Kartellamt aber nicht aufbrechen, sagte Heitzer. "Das sind zivilrechtliche Verträge privater Importeure mit ausländischen Lieferanten", betonte er.

(afp2)
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