Berechnungen Schwarzarbeit verhindert acht Millionen Vollzeitstellen

Berlin (rpo). Die Schwarzarbeit in Deutschland kostet über acht Millionen Vollzeitstellen. Das ergibt sich aus neuen Berechnungen. Und wenn im nächsten Jahr die Erhöhung der Mehrwertsteuer greift, rechnen mit Experten mit einem nochmaligen Anstieg der Schattenwirtschaft.

In der deutschen Schattenwirtschaft verbergen sich nach Expertenschätzung mehr als acht Millionen Vollzeitstellen. Das Magazin "Focus" meldete unter Berufung auf den Volkswirtschaftler der Universität Linz, Friedrich Schneider, der Umfang der illegalen Beschäftigung im laufenden Jahr entspreche rechnerisch 8,124 Millionen "Vollzeit-Inlandsschwarzarbeitern". Hinzu kämen 925.000 zeitweilige Schatten-Jobber aus dem Ausland.

Den durchschnittlichen Lohn einer Schwarzarbeiterstunde veranschlagt Schneider dem Bericht zufolge auf zwölf Euro. Daraus ergebe sich ein Volumen der Schwarzarbeit in Höhe von 345,5 Milliarden Euro. Das seien zwar 700 Millionen Euro weniger als im Vorjahr, aber immer noch knapp 15 Prozent des offiziellen Bruttoinlandsprodukts. Für 2007 rechne Schneider wegen der Mehrwertsteuererhöhung und der so genannten Reichensteuer wieder mit einer Zunahme um drei bis vier Milliarden Euro: "Den Deutschen geht die Arbeit nicht aus - höchstens die offizielle," zitierte das Magazin den Wissenschaftler.

2004 waren die Zahlenangaben Schneiders dramatischer. Da hatte der Professor für Volkswirtschaftslehre von der Johannes-Kepler-Universität in Linz die Zahl der Schwarzarbeiter in Deutschland mit 10,6 Millionen und den volkswirtschaftlichen Schaden mit 370 Milliarden Euro angegeben. Schneider beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit dem Thema Schattenwirtschaft.

(ap)
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