Medienbericht Schlecker führt Listen über missliebige Mitarbeiter

Berlin (RPO). Die Drogerie-Kette Schlecker führt einem Medienbericht zufolge Listen über missliebige Mitarbeiter mit dem Ziel, diese schnellstmöglich loszuwerden.

Schlecker arbeite nach Ansicht der Gewerkschaft Verdi trotz Bemühungen um ein besseres Image nach wie vor eine Art Kündigungsliste von Beschäftigten ab, berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Personaldirektor Michael Strisciulli habe die Liste bereits im Oktober 2009 verfassen lassen.

Das Papier unter dem Titel "Maßnahmenpaket Personal-Qualität" ist dem Bericht zufolge 20 Seiten lang und sammelt die Namen von Dutzenden ebenso langjährigen wie missliebigen Mitarbeiterinnen im gesamten Bundesgebiet. Manche waren im Betriebsrat, fast alle hatten hohe Gehaltsstufen erreicht und waren entsprechend teuer geworden für Schlecker.

Diese Beschäftigten würden "in der Optik stehen", wird aus der Mail einer "Schlecker"-Managerin zitiert. Das bedeute vermutlich, dass die Namen auf Strisciullis Liste unter verschärfter Beobachtung stünden. Schlecker erklärte zu den mit Datumsangaben versehenen Namenslisten gegenüber dem "Spiegel", es sei bei den Auflistungen sowohl um die "verbesserte Performance" von Mitarbeiterinnen als auch um "leistungsbedingte Abmahnungen" gegangen. Übertriebene Härten sollten jetzt aber "korrigiert" werden, heiße es in dem Bericht.

(AFP/felt)
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