Trotz Wachstum Schlechte Konjunkturaussichten für Deutschland

Mannheim (RPO). Das starke Wirtschaftswachstum hat sich nicht wie erhofft positiv auf die Konjunktur ausgewirkt. Die Aussichten im Mai sind etwas eingetrübt. Die ZEW-Konjunkturerwartungen gingen geringfügig um 0,7 Punkte zurück und liegen nun bei minus 41,4 Punkten, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim berichtete.

Im April lag der Index, bei dem Finanzmarktanalysten befragt werden, noch bei minus 40,7 Punkte. Damit liegen die Erwartungen weiterhin deutlich unter ihrem historischen Mittelwert von 29,6 Punkten.

ZEW-Präsident Wolfgang Franz sagte: "Das erste Quartal ist für die deutschen Unternehmen sehr gut gelaufen." Allerdings dürfte die Konjunkturdynamik etwas an Fahrt verlieren, weil sich bei den Unternehmen allmählich die Folgen der steigenden Refinanzierungskosten und der starke Euro bemerkbar machen dürften.

Die Entwicklung der ZEW-Konjunkturerwartungen dürfte im Wesentlichen auf zwei Faktoren zurückzuführen sein. Einerseits hätten sich die Erwartungen der Finanzmarktexperten für die Vereinigten Staaten und damit für die deutsche Exportindustrie auf Sicht von sechs Monaten spürbar aufgehellt. Andererseits nahmen die befragten Finanzmarktexperten hohe Inflationsrisiken wahr und sahen daher für die Entwicklung des privaten Konsums wenig Spielraum.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im Mai geringfügig um 1,2 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegen nun bei minus 43,6 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum nahm im Mai um 4,1 Punkte ab und stand nun bei 11,4 Punkten.

(ap)
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