Wirtschaftskrise Schiesser AG meldet Insolvenz an

Zug/Frankfurt (RPO). Der traditionsreiche Unterwäschehersteller Schiesser AG hat Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Stuttgarter Volker Grub bestellt. Das 1875 gegründete Unternehmen begründete die Insolvenz damit, dass eine "notwendige Anschlussfinanzierung in diesem Jahr nicht sichergestellt werden konnte".

Schiesser sei auch durch hohe finanzielle Verpflichtungen nachhaltig belastet, "die in der Vergangenheit für nicht zum Kerngeschäft gehörende und zwischenzeitlich eingestellte Geschäftsfelder aufgebaut wurden", hieß es in einer Pressemitteilung des in Radolfzell am Bodensee ansässigen Unternehmens.

Die Firma Schiesser ist der führende deutsche Hersteller von Unterwäsche. Zum 130-jährigen Bestehen des Unternehmens brachte Schiesser eine Wäscheserie im Retro-Look auf den Markt, nach dem Vorbild von Modellen aus den 1920er, 1930er und 1950er Jahren, die unerwartet erfolgreich ist und nur im gehobenen Wäschehandel erhältlich ist.

Start ins Geschäftsjahr 2009 positiv

Im vergangenen Jahr sei allerdings die Restrukturierung erfolgreich verlaufen, "insbesondere in den Bereichen Lieferfähigkeit, Produktivität und Kollektionen". Der Start in das Jahr 2009 sei positiv verlaufen: Im Januar sei eine Umsatzsteigerung von knapp 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu verzeichnen gewesen. Der Vorstand beabsichtige die Sanierung und Fortführung der Firma im Rahmen eines sogenannten Insolvenzplanverfahrens.

Die Schiesser AG ist eine Tochter der Schweizer Schiesser Group AG und hat selbst vier Tochtergesellschaften in Deutschland und 9 weitere Töchter im europäischen Ausland. Mit rund 600 Mitarbeitern erwirtschaftete das auf hochwertige Tag- und Nachtwäsche und Bademoden sowie Sportwäsche spezialisierte Unternehmen 2008 nach eigenen Angaben einen Umsatz von rund 130 Millionen Euro.

(AP)
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