Zahlreiche Städte betroffen Schienenkartell schädigte Verkehrsbetriebe

München · In weit über hundert Fällen sollen kommunale Verkehrsbetriebe einem Zeitungsbericht zufolge in den vergangenen drei Jahrzehnten von einem Schienenkartell betrogen worden sein.

Das berichtete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Ermittlungsunterlagen des Bundeskartellamtes, dem der österreichische Stahlkonzern Voestalpine das Kartell offengelegt und zahlreiche Details genannt habe.

Demnach sind zahlreiche Nahverkehrsgesellschaften von dem Kartell zu überhöhten Preisen mit Schienen und Weichen etwa für Straßenbahnprojekte beliefert worden. Genannt werden Berlin, München, Bremen, Essen, Düsseldorf, Rostock, Schwerin, Magdeburg, Halle, Leipzig, Erfurt, Jena und Gotha.

Die Stadtwerke München (SWM) erklärten auf "SZ"-Anfrage, kommunale Verkehrsbetriebe seien "immer wieder Opfer von wettbewerbswidrigen Absprachen" gewesen. Um das zu viel gezahlte Geld zurückzubekommen, haben die SWM dem Bericht zufolge Kontakt zu den Ermittlungsbehörden aufgenommen. Auch die übrigen Stadtbetriebe wollten ihren Schaden erstattet haben. Die kommunalen Verkehrsbetriebe stimmten sich dabei ab.

(AFP/jre/rm)
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