Pharma-Industrie Schering rechnet mit steigendem Umsatz

Berlin/Frankfurt/Main (rpo). Trotz Rückschlägen in der Medikamentenentwicklung rechnet der Berliner Pharmakonzern Schering mit steigenden Umsätzen in den kommenden beiden Jahren. Wie Vorstandschef Hubertus Erlen mitteilte, seien alle Gebiete im Produktportfolio auf Wachstum ausgerichtet.

Ein neues Margenziel werde Schering erst im ersten Halbjahr 2006 nennen, fügte er hinzu. Zunächst konzentriere sich der Konzern darauf, die angestrebte Vorsteuermarge (Ebit) von 18 Prozent 2006 zu erreichen. Nach neun Monaten 2005 betrug der Wert schon 18,2 Prozent. Allerdings fällt das vierte Quartal meist schwächer aus.

Schering verspüre keinen Druck, sich an einer Konsolidierung des deutschen Pharmamarktes zu beteiligen, machte Erlen deutlich. Dieser wird sich nach seiner Ansicht langfristig in den Massenmarkt, Produktspezialisten wie Schering und die Biotechnologieunternehmen gliedern. Konsolidierungsdruck gebe es vor allem beim Massengeschäft mit weit verbreiteten Produkten wie Blutdruck- oder Magenmitteln.

Zukäufe werde Schering in allen Gebieten prüfen, die zum gegenwärtigen Geschäft passen, äußerte der Vorstandschef weiter. Die Altana AG, die für den Pharmabereich einen Käufer oder Partner sucht, gehöre nicht dazu. Die Geschäftsmodelle seien zu verschieden.

Seine hohe Liquidität will der Spezialpharma-Hersteller sowohl für Akquisitionen als auch für Aktienrückkäufe einsetzen. Darüber werde Ende des Jahres oder Anfang 2006 entschieden, sagte Erlen. Er bekräftigte, die Schering-Dividende werden sich weiter an der Geschäftsentwicklung orientieren. Ebenso wie Finanzvorstand Jörg Spiekerkötter auf der Herbstpressekonferenz deutete er damit eine höhere Ausschüttung als 2004 an.

Weiter große Hoffnungen setzt Schering trotz noch enttäuschender Studienergebnisse in das Krebsmittel PTK/ZK. Möglicherweise sei für die Zulassung als Mittel gegen Darmkrebs eine neue Phase-III-Studie mit einer bestimmten Patienten-Gruppe nötig, sagte Erlen. Dank der bisherigen Daten seien eventuell aber vergleichsweise wenig Patienten nötig und Schering werde einige Monate Zeit gewinnen. Noch für dieses Jahr rechnet der Vorstandschef mit einer US-Zulassung der niedrig dosierten Yaz-Version des Verhütungsmittels Yasmin. Eine "Pille für den Mann" wird nach seiner Einschätzung dagegen nicht vor 2010 auf den Markt kommen.

(afp)
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