55-Milliarden-Fehler Scharfe Kritik der Union an Prüfern der HRE

Berlin (RP). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gerät wegen eines Rechenfehlers in Höhe von 55,5 Milliarden Euro bei der Bad Bank der verstaatlichen Hypo Real Estate (HRE) in Bedrängnis. Nach der Opposition meldet sich auch Unionsfraktionsvize Michael Meister zu Wort.

Die Geisterfahrt der Hypo Real Estate
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Foto: AP

"Ein Fehler in dieser Größenordnung hätte auffallen müssen", sagte Meister unserer Redaktion. Schäuble treffe aber kein Vorwurf. "Das färbt in keinster Weise auf den Minister ab", sagte Meister. "Er muss nun aber rückhaltlos aufklären, wie und warum das passieren konnte."

Auch die FDP-Finanzpolitikerin Birgit Reinemund "rückhaltlose Aufklärung" von Schäuble. "Wie will Schäuble den Bürgern dieses Debakel erklären?", fragte Reinemund. Es sei unverständlich, wie ein Buchungsfehler dieser Größenordnung viele Monate lang habe unentdeckt bleiben können.

Nach Angaben des Finanzministeriums war der Fehler seit Anfang Oktober bekannt. Die zuständigen Parlamentarier wurden jedoch erst am Freitag informiert. Schäuble bestellte die Vorstände der Bad Bank und Vertreter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC für Mittwoch in sein Ministerium.

Schäubles Haus hatte am Freitag eingestanden, dass bei der HRE-Bad Bank 55,5 Milliarden Euro in der Bilanz falsch verbucht worden sind. Tatsächlich seien die Verbindlichkeiten entsprechend geringer. Die deutsche Schuldenstandsquote sei daher von bisher 83,7 auf 81,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts reduziert worden.

(RP)
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