Übernahmekampf um Continental Schaeffler muss mit Geldbuße rechnen

Frankfurt/Main (RPO). Im Übernahmekampf zwischen dem Familienunternehmen Schaeffler und dem Autozulieferer Continental hat sich jetzt die Finanzaufsicht eingeschaltet: Die Schaeffler Gruppe muss mit einer Geldbuße rechnen.

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Foto: AP

Grund für die mögliche Geldbuße ist der Umstand, dass sich das Unternehmen den Zugriff auf Continental-Anteile im Umfang von 36 Prozent gesichert hat. Selbst wenn die Finanzaufsicht BaFin zu dem Schluss kommen sollte, dass Schaeffler die Meldepflicht verletzt hat, drohe der Gruppe allenfalls ein Bußgeld von maximal 200.000 Euro, berichtet die "Frankfurter Rundschau".

Continental will erreichen, dass die BaFin Abwicklung der sogenannten Swap-Geschäfte von Schaeffler blockiert, mit denen sich die Gruppe 28 Prozent der Conti-Aktien gesichert hat. Die Zeitung schrieb, eine Untersagungsverfügung des Amtes werde erst dann spruchreif, wenn die Behörde Fehler im Angebot entdecke. Laut BaFin gebe es durchaus Konstellationen von Finanzinstrumenten, um sich Anteilswerte zu sichern, ohne dies melden zu müssen. Der Fall werde geprüft. Der Sachverhalt sei derzeit keineswegs eindeutig.

Nach Auffassung von Continental hat sich die Schaeffler-Gruppe mit Hilfe von Banken und Derivate-Positionen auf rechtswidrige Weise Zugriff auf 36 Prozent des Continental-Kapitals verschafft. Schaeffler betonte dagegen, die Geschäfte seien nach geltendem Recht getätigt worden.

Die sogenannten Swap-Geschäfte über etwa 28 Prozent der Conti-Aktien gäben keinen Anspruch auf Übereignung und damit keinen Zugriff auf die zugrundeliegenden Aktien. Diese Geschäfte seien nicht meldepflichtig. Schaeffler verfügt dem Blatt zufolge derzeit selbst nur über einen Conti-Anteil von 2,97 Prozent und eine Option über 4,95 Prozent. Meldepflichtig ist eine Beteiligung ab drei Prozent.

(afp)
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