Fünfte Runde der Schlichtungsgespräche S21-Gegner: Bahn hält Unterlagen zurück

Stuttgart (RPO). Im fünften Schlichtungsgespräch zu "Stuttgart 21" haben die Gegner des Bahnprojekts der Deutschen Bahn vorgeworfen, nicht alle notwendigen Unterlagen offenzulegen.

Stuttgart 21 - Befürworter und Gegner
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Foto: dapd

Der Bahn sei an einer "wirklichen Offenlegung" nicht gelegen, sagte die baden-württembergische Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Brigitte Dahlbender, am Freitag in Stuttgart. Die Gesprächsgrundlage für die Schlichtungsgespräche werde "permanent" verletzt. "Wir nehmen die Schlichtung ernst, Sie tun das augenscheinlich nicht."

Der heftige Streit in dem live im Fernsehen und im Internet übertragenen Schlichtungsgespräch entzündete sich vor allem an Unterlagen zu geologischen Risiken beim Bau eines unterirdischen Durchgangsbahnhofs in Stuttgart und einer Neubaustrecke.

Bahn schützt Ausschreibungen

Die Bahn stellte diese laut Vorstandsmitglied Volker Kefer lediglich in einem sogenannten Datenraum zur Verfügung, aus dem sie aber nicht mitgenommen werden können. Kefer begründete dies damit, dass die Unterlagen zum Teil relevant für das Ausschreibungsverfahren seien. Es müsse akzeptiert werden, dass die Bahn das Projekt und die Ausschreibungen schützen wolle.

Schlichter Heiner Geißler mahnte die Deutsche Bahn, alle erforderlichen Informationen zu diesem Thema zur Verfügung zu stellen. "Darauf hat die Öffentlichkeit Anspruch", sagte Geißler. Es sei "indiskutabel", dass aus dem Thema Geologie ein Geheimnis gemacht werde.

Die Geologie soll bei einem Schlichtungsgespräch am Samstag behandelt werden. Am Freitag ging es vor allem um die ökologischen Auswirkungen des Projekts. Die "Stuttgart 21"-Gegner befürchten, dass in der Gesamtbilanz ein ökologischer Schaden durch den Bau des neuen Bahnhofs entsteht.

(AFP/csi)
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