Mehr als 300 Arbeitsplätze betroffen Ryanair-Tochter Lauda schließt Basis in Wien

Wien · Die Lauda-Basis in Wien, der mit Abstand größte Stützpunkt der Ryanair-Tochter, macht dicht. Mehr als 300 Jobs gehen durch die Schließung verloren. Fluggesellschaft und Gewerkschaft konnten sich nicht auf einen auf die wirtschaftlichen Gegebenheiten in der Corona-Krise angepassten Tarifvertrag für die Beschäftigten einigen.

  Flugzeuge der Laudamotion stehen am Flughafen Wien-Schwechat.

Flugzeuge der Laudamotion stehen am Flughafen Wien-Schwechat.

Foto: dpa/Helmut Fohringer

Die Ryanair-Tochter Lauda schließt nach einem Streit mit der Gewerkschaft Vida ihre Basis am Flughafen Wien. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, sind davon 300 Arbeitsplätze betroffen. Die Fluggesellschaft hatte der Gewerkschaft zuletzt ein Ultimatum gestellt. Die Gewerkschaft weigerte sich aber, aufgrund der Corona-Krise einen neuen Tarifvertrag mit deutlichen Lohnkürzungen für die Mitarbeiter zu unterzeichnen. Die Basis wird laut der Ankündigung am 29. Mai geschlossen.

„In beschämender Weise hat die Gewerkschaft Vida die Wünsche von über 95 Prozent der Piloten und 70 Prozent der Kabinenbesatzung an Laudas A320-Basis in Wien ignoriert und über 300 gut bezahlte Arbeitsplätze vernichtet“, sagten die Lauda-Chefs Andreas Gruber und David O'Brien laut der Mitteilung. Die Gewerkschaft bezeichnete die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und Ryanair derweil zuletzt als „die Totengräber von Löhnen, von denen man leben kann“. Die WKÖ hatte sich für eine Unterzeichnung des neuen Tarifvertrags ausgesprochen.

Nach Angaben der Airline hätten Einsteiger beim Kabinenpersonal (Junior Cabin Crew) mit dem neuen Tarifvertrag ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 24.450 Euro erhalten, ein Pilot (Captain) rund 117.000 Euro. Die Gewerkschaft Vida sprach von einem monatlichen Netto-Einstiegsgehalt für Flugbegleiterinnen von 848 Euro.

Die Basis Wien ist der mit Abstand größte Stützpunkt der Ryanair-Tochter, die zurzeit auf eine Flotte von 26 Flugzeugen kommt. Die Maschinen stehen wegen der Corona-Pandemie am Boden.

(mkoe/dpa)
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