Irischer Billigflieger Ryanair streicht in den nächsten Wochen bis zu 2100 Flüge

London · Die irische Billig-Fluggesellschaft Ryanair will pünktlicher werden und streicht deshalb in den nächsten sechs Wochen bis zu 2100 Flüge. Kunden reagieren empört.

Ryanair-Chef Michael O'Leary (Archiv).

Ryanair-Chef Michael O'Leary (Archiv).

Foto: dpa, bvj fdt

Bis Ende Oktober würden täglich 40 bis 50 Flüge ausfallen, also insgesamt 1680 bis 2100, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Dies entspreche weniger als zwei Prozent der Ryanair-Verbindungen insgesamt. Die Fluggesellschaft bitte "die kleine Anzahl der betroffenen Kunden" um Entschuldigung und werde sein Möglichstes tun, um sie umzubuchen oder zu entschädigen, sagte Ryanair-Sprecher Robin Kiely laut der Mitteilung. Welche Verbindungen gestrichen werden, wurde zunächst nicht bekannt.

Das Unternehmen begründete die Maßnahme mit der Pünktlichkeit der Flugzeuge. Mehr als 90 Prozent der Maschinen sollten ihr Ziel rechtzeitig erreichen. In den ersten beiden Septemberwochen sei die Pünktlichkeit aber unter 80 Prozent gefallen. Zuletzt hätten etwa Fluglotsenstreiks in Frankreich, aber auch schlechtes Wetter und urlaubsbedingte Verschiebungen bei den Crews zu vielen Verspätungen geführt, heißt es in der Mitteilung.

Durch die Flugstreichungen könne Ryanair die "Belastbarkeit unserer Flugpläne verbessern und die Pünktlichkeit auf unser Jahresziel von 90 Prozent wiederherstellen", teilte Unternehmenssprecher Kiely weiter mit. Die Absage der Flüge helfe dabei, Flugzeuge in Reserve zu haben. Anfang November tritt der Winter-Flugplan der Fluggesellschaft in Kraft.

Passagiere reagierten empört auf die Ankündigung. Der Twitter-Feed von Ryanair quoll am Freitag über mit Kommentaren entnervter Fluggäste, deren Flüge gestrichen worden waren. Viele beschwerten sich, dass sie vorher nicht rechtzeitig informiert worden waren.

Ryanair fliegt auch mehrere Ziele in Deutschland an. Aus dem Bieterkampf um die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin hatte sich das irische Unternehmen Ende August zurückgezogen. Wirtschaftlich steht Ryanair derzeit gut da: Sein zweites Quartal von April bis Ende Juni schloss der Billigflieger mit einem Nettogewinn von 397 Millionen Euro ab.

(wer/AFP/dpa)
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