Trotz Wirtschaftsflaute Ryanair startet durch

Dublin · Trotz der Wirtschaftsflaute hat Europas größter Billigflieger Ryanair einen Höhenflug gestartet. Beflügelt von einem zehnprozentigen Gewinnanstieg im ersten Geschäftshalbjahr hob die irische Fluggesellschaft am Montag ihre Prognose an.

Die Zusatzgebühren der Billigflieger 2013
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Die Zusatzgebühren der Billigflieger 2013

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Die zuletzt wegen einiger Notlandungen in die Schlagzeilen geratene Airline rechnet nun mit einen Gewinn im Gesamtjahr von 490 und bis 520 Millionen Euro anstatt wie bislang 400 bis 440 Millionen Euro.

Ryanair setzt dabei auf eine weitere Erhöhung der Ticketpreise und eine sinkende Kerosinrechnung. Die Anleger honorierten dies: die Aktien schossen in der Spitze um knapp zehn Prozent in die Höhe.

Vielen Fluggesellschaften machen die schwache Konjunktur in Europa und die hohen Kerosinkosten zu schaffen. Ryanair gelang es dank seiner Größe und seiner Konzentration auf niedrige Kosten und Preise besser durch die Krise zu fliegen als so mancher Konkurrent.

So profitierten die Iren auch vom Zusammenbruch einiger Rivalen wie Spanair oder der ungarischen Malev. Zudem zog im Sog der Olympischen Spiele die Nachfrage nach Tickets der Billig-Airline in der lukrativen Sommersaison deutlich an, und Ryanair verkaufte die Plätze daher auch etwas teurer. Zusätzlich entspannte sich der Treibstoffpreis etwas.

All das führte dazu, dass Ryanair den Nettogewinn in den sechs Monaten bis Ende September zum Vorjahr um zehn Prozent auf 596 Millionen Euro steigerte. Der Umsatz wuchs um 15 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro.

Zur Entwicklung in der Wintersaison äußerte sich Ryanair verhalten optimistisch. Die Buchungszahlen seien zwar schwer vorhersehbar. Aber die positiven Trends des ersten Halbjahrs sollten sich fortsetzen. "Wir erwarten, dass die Ticketpreise um vier Prozent steigen werden...un damit um etwa ein Prozent stärker als wir es zunächst geschätzt haben", sagte Ryanair-Finanzchef Howard Millar. Auch die Kerosinrechnung werde etwas niedriger ausfallen als prognostiziert.

Ryanair war im Sommer in die Kritik geraten, nachdem Ende Juli gleich drei Maschinen der Airline wegen Treibstoffmangels und schlechten Wetters in Spanien notlanden mussten. Ryanair wies Vorwürfe der spanischen Flugaufsicht, der Konzern vernachlässige die Sicherheit, vehement zurück. Auch die irische Flugaufsicht sowie die deutschen Kollegen sahen keinen Grund zur Beanstandung.

(REU)
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