Billig-Fluggesellschaft Erster Gewinnrückgang bei Ryanair seit Jahren

Dublin · Ryanair plagen Sorgen: Streiks, der Ölpreis und andere Faktoren schmälern den Gewinn der Airline. Auch der Brexit verunsichert.

 Michael O'Leary, CEO von Ryanair (Archiv).

Michael O'Leary, CEO von Ryanair (Archiv).

Foto: dpa/Jasper Jacobs

Europas größter Billigflieger Ryanair muss den ersten Gewinnrückgang seit fünf Jahren verkraften. Der Gewinn sank im ersten Geschäftshalbjahr um 7 Prozent auf 1,20 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Montag in Dublin mitteilte.

Als Gründe für den Rückgang nannte Ryanair die Streiks, hohe Kerosinpreise, geringere Ticketpreise und Ersatzzahlungen wegen der EU-Fluggastrechte. Aus denselben Ursachen hatte Ryanair bereits Anfang Oktober seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr gesenkt. Die Ryanair-Papiere legten am Morgen um über vier Prozent zu. Im Zuge der Gewinnwarnung war das Papier stark eingebrochen.

Die irische Airline rechnet im Geschäftsjahr 2018/19 (Ende März) mit einem Gewinn von 1,10 bis 1,20 Milliarden Euro. Zuvor war der Konzern von 1,25 bis 1,35 Milliarden Euro ausgegangen.

Ryanair-Chef Michael O'Leary bezeichnete den Ausblick in einem Interview mit Bloomberg als konservativ. Er sehe den Ölpreis als größtes Risiko. Wegen der Unsicherheit in den Brexit-Verhandlungen werde Ryanair weitere Aktienrückkäufe aufschieben. Ein Programm über 750 Millionen Euro hatte der Billigflieger jüngst abgeschlossen.

Nicht nur die mehr als 400 Maschinen mit dem Ryanair-Logo werfen in diesem Jahr weniger Gewinn ab. Die neue Ryanair-Tochter Laudamotion dürfte nach bisherigen Angaben rund 150 Millionen Euro Verlust einfliegen. Dies ist in der Gewinnprognose noch nicht berücksichtigt.

Ryanair hatte Ende August die Mehrheit an der österreichischen Fluglinie Laudamotion übernommen - der Nachfolge-Airline der früheren Air-Berlin-Tochter Niki. Deren Gründer Niki Lauda hatte nach der Pleite von Air Berlin den Zuschlag für Niki erhalten und sie unter dem Namen Laudamotion wieder an den Start gebracht. Wenig später holte er Ryanair als neuen Anteilseigner ins Boot.

(wer/dpa)
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