Energieversorgung RWE will Vorkriegsmasten nicht austauschen

Berlin (rpo). Energieversorger RWE kommt nicht aus den Schlagzeilen: Jetzt wurde bekannt, dass ein großer Teil der 44.000 Strommasten des Hoch- und Höchstspannungsnetzes seit mehr als 65 Jahren in Betrieb sind. Das Unternehmen teilte mit, dass 10.300 Masten bereits vor 1940 errichtet worden sind. Das Unternehmen plant aber offenbar keinen Komplettaustausch des Alt-Bestands.

Schneechaos in NRW
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Foto: AP

Auch nach den Mastumbrüchen im Münsterland, durch die kürzlich mehr als 200.000 Menschen mehrere Tage lang von der Stromversorgung abgeschnitten wurden, plane der Konzern offenkundig keinen Komplettaustausch dieses Alt-Bestandes, berichtet die "Berliner Zeitung". Nach RWE- Angaben würden nur solche Alt-Masten ausgetauscht, die "nicht torsionssicher" seien, also extremen Zug-Belastungen eventuell nicht mehr stand hielten.

Wie aus internen RWE-Unterlagen hervorgehe, betreffe diese Austauschregelung im wesentlichen nur jene Strommasten, die vor 1930 errichtet wurden. Der Rest gelte zunächst einmal als grundsätzlich sanierungsfähig. Nach Angaben des Konzerns handele es sich bei der extrem langen Nutzung der Alt-Masten nicht um "ein RWE-Spezifikum". Bei anderen Unternehmen gälten ähnlich lange Nutzungszeiten. Vorkriegsmasten seien in ganz Europa in großer Zahl anzutreffen.

(afp)
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