Entscheidung am Mittwoch Rücktrittsgerüchte um Conti-Chef Wennemer

Hannover (RPO). In der Übernahmeschlacht der Schaeffler-Gruppe gegen den Autozulieferer Continental überschlagen sich die Ereignisse. Am Montag wurden Spekulationen über einen möglichen Rücktritt von Vorstandschef Manfred Wennemer zurückgewiesen. Gleichzeitig bekräftigte Schaeffler die Bereitschaft zu einem konstruktiven Gespräch. Zum Showdown wird es aber wohl erst bei der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch kommen.

Der Conti-Krimi
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Foto: AP

Um die Zukunft von Continental-Chef Manfred Wennemer mehren sich Spekulationen. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete, Wennemer wolle seinen Posten zu Verfügung stellen, wenn es zu keiner einvernehmlichen Lösung mit der Schaeffler-Gruppe komme, die Conti übernehmen will. Wennemer lehnt eine Übernahme ab und bietet dem Familienunternehmen eine Beteiligung von 20 Prozent. Am Mittwoch findet eine Aufsichtsrats-Sondersitzung zum Übernahmeangebot statt.

Continental wies Berichte über Rücktrittsdrohungen Wennemers allerdings klar zurück. Es handele sich "um absolut haltlose Spekulationen", sagte ein Unternehmenssprecher am Montag in Hannover. Die Gerüchte hätten "nur das Ziel, Verunsicherung hervorzurufen und Zwietracht zu säen".

Garantien gefordert

Im 20-köpfigen Aufsichtsrat der Continental sind die IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) mit sechs und die IG Metall mit drei Arbeitnehmervertretern präsent. Eine Zusammenarbeit von Schaeffler und Continental könne grundsätzlich sinnvoll sein, sagte eine Sprecherin des IG-Metall-Bezirks in Hannover. Allerdings müssten Arbeitsplätze und Mitbestimmung bei Conti gesichert sein. "Es besteht weiter die Gefahr, dass zur Finanzierung der Übernahmen Unternehmensteile verkauft werden", sagte die Sprecherin und warnte damit vor einer Zerschlagung des Konzerns.

Unterdessen prüft die Finanzdienstleistungsaufsicht weiter die Optionsgeschäfte, mit denen sich Schaeffler den Zugriff auf bis zu 36 Prozent der Conti-Anteile gesichert hat. Die Optionsgeschäfte würden in vollem Umfang untersucht, aber nicht gestoppt. "Das Übernahmeverfahren läuft normal weiter", sagte eine Bafin-Sprecherin.

(afp)
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