Afghanistan Rohstoffe für eine Billion Dollar entdeckt

Singapur (RPO). US-Geologen haben in Afghanistan einem Zeitungsbericht zufolge riesige Mineralvorkommen mit einem Schätzwert von fast einer Billion Dollar entdeckt. Die Vorkommen von Lithium, Eisen, Kupfer, Kobalt und Gold seien so riesig, dass das verarmte Land zu einem der weltgrößten Bergbauzentren avancieren könnte.

So trainieren US-Soldaten in Afghanistan
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Das sagte der US-Kommandeur für die Region, General David Petraeus, der "New York Times" vom Montag.

Nach Informationen der Zeitung verfügt Afghanistan über mindestens so große Lithium-Reserven wie bisher nur Bolivien. Es habe damit das Potenzial, zum "Saudi Arabien für Lithium" zu werden, zitierte das Blatt aus einem internen Bericht des US-Verteidigungsministeriums. Lithium wird für wieder aufladbare Batterien gebraucht - für Handys, Laptops oder Elektroautos.

Auch die Eisen- und Kupferadern seien groß genug, um das Land zu einem der führenden Produzenten zu machen, berichtete die "New York Times". Laut Petraeus bieten die Funde Afghanistan "atemberaubende Möglichkeiten". Sie könnten "das Rückgrat unserer Wirtschaft werden", sagte auch der Berater des afghanischen Bergbau-Ministeriums, Dschalil Dschumriani.

Entdeckt wurden die Rohstoffvorkommen mit Hilfe von Karten- und Datenmaterial sowjetischer Bergbau-Experten, die noch aus der Zeit der sowjetischen Besatzung in den 80er Jahren stammen. Nach dem Rückzug der sowjetischen Soldaten und dem darauffolgenden Chaos nahmen afghanische Geologen die Karten an sich, wie die "New York Times" weiter berichtete.

Erst nach dem Sturz der Taliban Ende 2001 förderten sie die Informationen wieder zu Tage. "Es gab Karten, aber wegen der Kriege blieb die Entwicklung 35 Jahre lang stehen", sagte der afghanische Ingenieur Achmed Hudschabre, der in den 70er Jahren für das Bergbauministerium arbeitete. Laut US-Regierungsvertretern wurde der afghanische Präsident Hamid Karsai kürzlich über die Funde informiert.

"Es gibt hier ein erstaunliches Potenzial", erklärte Petraeus, der Zeitung zufolge. Die Vorkommen verteilen sich laut der "New York Times" über das gesamte Land - so auch im Süden und Osten an der Grenze zu Pakistan, wo der Aufstand der Taliban-Rebellen besonders ausgeprägt ist.

Weil Afghanistan keine Bergbauindustrie hat, könne es Jahrzehnte dauern, bis die Vorkommen ganz erschlossen werden.

(RTR/csr)
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