Verweis auf Konkurrenz Ricke bei Stellenabbau kompromisslos

Berlin (rpo). Kai-Uwe Ricke hat den massiven Stellenabbau der Deutschen Telekom gerechtfertigt. Der Chef des Bonner Unternehmens zeigte sich kompromisslos und stellte die Streichung der Arbeitsplätze als einzige Lösung dar: Nur wenn massiv Arbeitsplätze gestrichen würden, lasse sich das Geschäft nachhaltig sichern, sagte Ricke.

Die größten Stellenstreicher
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Foto: AP

Der Deutschen Telekom mache der Wettbewerb in der Branche zu schaffen, der sich in den vergangenen Jahren und Monaten in Deutschland "noch einmal deutlich verschärft" habe, sagte Ricke der "Welt".

Die Telekom hatte am Mittwoch die Streichung von 32.000 Stellen in den kommenden drei Jahren angekündigt. Die Hauptlast trägt die Festnetzsparte T-Com, wo jede fünfte Stelle wegfällt. Die Kosten für den Stellenabbau beziffert die Telekom auf rund 3,3 Milliarden Euro.

Ricke räumte ein, dass die Telekom 2005 gemessen am Geschäftsergebnis auf "ein wirklich gutes Jahr" blicke. "Aber wenn wir uns von diesem Ergebnis blenden lassen, dann lässt sich unser Geschäft nicht nachhaltig sichern." Derzeit verliere die Telekom monatlich allein 100.000 Kundenanschlüsse an die Konkurrenz. Auch Billig-Vorwahlen machten dem Konzern zu schaffen.

"enorm unter Druck"

Zu den Stellenstreichungen sagte Ricke, der Prozess der Neu- oder Umschaltung von Kunden werde künftig voll automatisiert, "womit zahlreiche Arbeitsplätze wegfallen". Auch bei den derzeit 180 Callcentern plant Ricke deutliche Abstriche: Sie könnten "auf vier bis fünf" konzentriert werden. Abstriche am Service bedeute dies aber nicht: "Für einen besseren Service braucht man nicht unbedingt mehr oder gleich viele Mitarbeiter", sagte Ricke.

Auch die IT-Sparte T-Systems mit derzeit 52.000 Beschäftigten stehe "enorm unter Druck". Konkurrenten hätten Prozesse ins Ausland ausgelagert und seien dadurch billiger. "Unser Ziel muss es deshalb sein, ähnlich gute Kostenstrukturen wie bei unseren Konkurrenten zu erreichen."

(afp)
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