Rheinmetallchef Armin Papperger „Meine Töchter wussten vom ersten Tag an, was ich mache“

Köln · Das Geschäft mit dem Krieg hat in der Gesellschaft oft einen fragwürdigen Ruf. Rheinmetall-Chef Papperger ging mit seinem Job in der Familie aber immer offen um.

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG (Archiv).

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG (Archiv).

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Rheinmetallchef Armin Papperger (61) hat seine Waffengeschäfte seinen Töchtern gegenüber nie verheimlicht. „Die wussten vom ersten Tag an, was ich mache, vom allerersten Tag an“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Deutschlands größtem Rüstungskonzern dem Fernsehsender RTL/ntv. „Und meine Mädels sind cool.“

Leben in Gefahr

Mit den Bedrohungen gegen ihn könne seine Familie gut umgehen, sagte der Vater zweier Töchter. Er habe eine sehr standfeste Familie und mache diesen Job seit 35 Jahren. „Es gab viele Bedrohungen, Brandanschläge, Häuser wurden beschmiert von mir und Ähnliches“, so Papperger. „Das ist nicht lustig und ich glaube, das gehört auch nicht zur Demokratie.“ Papperger dankte der Bundesrepublik und dem Land Nordrhein-Westfalen für seinen Schutz. „Ich habe tolle Personenschützer und ich bin dankbar, was diese Jungs machen.“

Im Visier Moskaus

Im Juli war durch einen Medienbericht bekanntgeworden, dass Papperger im Visier Moskaus stehen soll. CNN berichtete, dass US-Geheimdienste Anfang des Jahres Pläne der russischen Regierung aufgedeckt hätten, den deutschen Manager zu ermorden. Der Kreml dementierte das.

Papperger setzt sich besonders für die von Russland angegriffene Ukraine ein. Die Liste der Rüstungsgüter aus Rheinmetall-Produktion, die von der Bundesregierung gekauft und dann in die Ukraine verschickt wurden, ist lang. Deutschlands größter Rüstungskonzern stellt neben Artillerie und Munition auch Panzer, Flugabwehr und Militärlastwagen her.

(boot/dpa)