Ungarn bestellt Munition Aufrüstung in Europa bringt Rheinmetall Hunderte Millionen Euro ein

Düsseldorf · Nach der Ankündigung eines Zusatzetats für die Bundeswehr hat der Rüstungskonzern Rheinmetall flugs ein Angebot vorgelegt. Nun bestellt auch Ungarn in Düsseldorf Munition. Bei der möglichen Übernahme eines Panzerbauers droht allerdings die Konkurrenz zu gewinnen.

Munition für ein Maschinengewehr (Symbolbild).

Munition für ein Maschinengewehr (Symbolbild).

Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS/Alexei Alexandrov

Ungarn setzt bei der Modernisierung seiner Streitkräfte auf den Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall. Das Verteidigungsministerium habe ein Munitionspaket im Wert von mehreren hundert Millionen Euro in Auftrag gegeben, teilte Rheinmetall mit.

Es gehe um Munition für Schützenpanzer, Kampfpanzer, Artillerie und Täuschkörpersysteme. Die Auslieferungen sollen 2023 beginnen. Der überwiegende Teil der Bestellung wird in Ungarn gefertigt. Gerade entsteht im ungarischen Zalaegerszeg eine Produktionsstätte.

Zuvor hatte Rheinmetall sich bereits in Deutschland als Waffen- und Ausrüstungslieferant in Stellung gebracht. Nach der Ankündigung der Bundesregierung, den Verteidigungsetat kräftig aufzustocken, legte der Rüstungskonzern flugs ein Angebot für Ausrüstung im Wert von 42 Milliarden Euro vor. Rheinmetall bereitet sich angesichts wachsender Wehretats in Deutschland und anderen Ländern auf einen Auftragsboom vor.

Bei möglichen Betriebserweiterungen zeichnet sich allerdings ein Rückschlag ab. Der deutsch-französische Panzerbauer KNDS steht einem Medienbericht zufolge kurz vor der Übernahme einer Sparte des italienischen Konkurrenten Leonardo. Das berichtet die "Börsen-Zeitung" unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise.

Die Firma KMW+NEXTER Defense Systems (KNDS) ist ein Zusammenschluss aus dem deutschen Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann und dem französischen Rüstungskonzern Nexter. KNDS habe eine Offerte über 700 Millionen Euro für die Leonardo-Sparte Verteidigungssysteme vorgelegt, die die früher selbständigen Unternehmen Oto Melara und Wass umfasst. Der deutsche Rheinmetall-Konzern wäre damit aus dem Rennen.

(peng/Reuters)
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