Medienbericht Quelle droht erneut massiver Finanzengpass

München (RPO). Dem insolventen Versandhaus Quelle droht laut einem Zeitungsbericht erneut ein massiver Engpass bei der Finanzierung des laufenden Geschäfts. Die Gläubiger-Banken hätten ihr Engagement demnach "abrupt beendet".

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Foto: ddp

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, haben die mit der Finanzierung des Geschäftsbetriebs betrauten Banken Valovis, Commerzbank sowie die Landesbank BayernLB abrupt ihr Engagement beendet. "Mit Bekanntgabe der Liquidation von Quelle am Abend des 19. Oktober war für uns Schluss", zitiert die Zeitung den Vorstandsvorsitzenden der Valovis-Bank, Robert Gogarten.

Nun könnte Quelle bei der Bezahlung von Rechnungen in Schwierigkeiten geraten, wie die Zeitung unter Berufung auf ein Schreiben des Versandhauses an Lieferanten schreibt. In dem Brief heiße es, das bisherige Engagement der drei Banken über ein sogenanntes Factoring-Konstrukt sei "für die Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebes existenziell" gewesen. Dadurch, dass die Geldhäuser nun ausgestiegen seien, werde Quelle "absehbar in eine sehr kritische Liquiditätssituation geraten".

Der Insolvenzverwalter prüfe daher, ob er einen Antrag auf Masseunzulänglichkeit beim zuständigen Insolvenzgericht stellen müsse, zitiert die Zeitung aus dem Schreiben. Auch werde "geprüft, ob die laufenden Bestellungen bezahlt werden können". Ein Sprecher des Insolvenzverwalters bestätigte der Zeitung demnach die Echtheit des Schreibens, das vom 29. Oktober, datiere. Es sei "rein vorsorglich verschickt worden". Im Brief heißt es demnach, man gehe davon aus, "dass die Liquiditätsunterdeckung nur vorübergehender Natur" sein werde.

Die Zeitung schreibt zudem unter Berufung auf unbestätigte Informationen aus Firmenkreisen, das Post-Tochterunternehmen DHL habe zeitweise den Transport von Quelle-Paketen eingestellt. Sprecher von DHL und des Insolvenzverwalters hätten dies aber weder bestätigen noch dementieren wollen und auf laufende Gespräche zwischen beiden Unternehmen verwiesen, in denen alles geklärt werden solle. Dabei spielten hohe Rechnungen für DHL-Leistungen eine Rolle, die Quelle bislang nicht bezahlt hat.

(AP/sdr)
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