Hygienemängel Produktion bei Müller-Brot steht weiter still

Neufahrn · Die Großbäckerei Müller-Brot kann weiterhin nicht produzieren. Auch am Donnerstag standen die Bänder nach Hygieneproblemen still. Das Landratsamt ließ offen, wann die Backöfen wieder geheizt werden. Das Unternehmen kauft derweil zu.

 Die Produktion in einem der größten deutschen Brotherstellerbetrieben steht wegen Hygienemängeln weiter still.

Die Produktion in einem der größten deutschen Brotherstellerbetrieben steht wegen Hygienemängeln weiter still.

Foto: dpa, Tobias Hase

Nach Hygienemängeln steht die Produktion bei der Bäckereikette Müller-Brot weiter still. "Die Probleme bei der Grundhygiene werden behoben. Der Betrieb kann aber erst wieder aufgenommen werden, wenn die Hygienestandards einwandfrei sind", sagte ein Sprecherin des Landratsamtes Freising am Donnerstag. Mitarbeiter der Lebensmittelüberwachung überwachten die Wartung der Anlage. Wann die Produktion in der Großbäckerei in Neufahrn in Oberbayern wieder aufgenommen werde, sei offen. Die Firma zählt laut Verband Deutscher Großbäckereien zu den zehn größten Bäckereiketten Deutschlands.

Ungezieferbefall

Die Großbäckerei ist auch von Ungeziefer befallen. Bei einer Kontrolle Anfang der Woche seien "Schädlinge in erheblichem Umfang in den Betriebsräumen und starke Verschmutzungen bei den für die Lebensmittelherstellung eingesetzten Geräten festgestellt worden", teilte das Landratsamt Freising am Donnerstag mit.

Dies habe nach dem Lebensmittelrecht eine komplette Anlagen- und Betriebsreinigung des Produktionsstandortes Neufahrn erforderlich gemacht. Probleme mit der Hygiene habe es in dem Betrieb nicht zum ersten Mal gegeben. "Bei zurückliegenden Kontrollen bei der Firma Müller-Brot wurden in Teilbereichen Mängel festgestellt", heißt es in der Mitteilung weiter. Sie hätten jedoch nicht dauerhaft beseitigt werden können.

Kunden der rund 260 Müller-Brot-Filialen und an die 3600 Verkaufsstellen mussten am Donnerstag nicht vollständig auf Backwaren verzichten. "Es kommt allerdings zu Verzögerungen bei der Auslieferung", sagte ein Firmensprecher. Durch Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen werde versucht, den Produktionsausfall im Neufahrn abzufedern. Welche - sonst möglicherweise in Konkurrenz zu Müller-Brot stehende Bäckereien dies sind - wollte der Sprecher nicht sagen.

Die Firmenleitung hatte bereits Anfang der Woche in Absprache mit der Behörde einen vollständigen Produktionsstopp beschlossen, nachdem sie zuvor "hygienische Mängel" eingeräumt hatte - ohne konkret zu werden. Nach Angaben der Firma bestand für die Verbraucher zu keinem Zeitpunkt Gefahr. Müller-Brot backt nach eigenen Angaben bis zu eine Million Semmeln und Brezen pro Tag sowie bis zu 70 000 Brote. Die Firma beschäftigt etwa 1300 Mitarbeiter.

(dpa)
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