Andere Vetriebswege sollen nicht leiden Pro Bahn begrüßt Billigtickets bei Lidl

Berlin (rpo). Die Entscheidung der Deutschen Bahn, Billigtickets im Discounter Lidl abzusetzen, ist vom Fahrgastverband Pro Bahn mit Zustimmung aufgenommen worden. "Das ist eine ganz pfiffige Idee, solange die anderen Vertriebswege nicht leiden", wurde Pro-Bahn-Chef Karl-Peter Naumann am Wochenende in der Zeitung "Die Welt" zitiert.

Die Bahn müsse schließlich gegen das Image kämpfen, zu teuer zu sein. Dabei sei es klug, als neuen Vertriebsweg einen Discounter zu wählen und nicht noch mehr auf das Internet zu setzen, das viele Nicht-Nutzer von vornherein ausschließe.

Bei Lidl gibt es vom 19. Mai an zwei Bahnfahrkarten für 49,90 Euro, wie die Bahn am Freitag mitgeteilt hatte. Die Käufer müssen nur "Namen, Strecke, Datum eintragen, einsteigen und losfahren". Jedes der beiden Blankotickets gilt für eine beliebige Fahrt innerhalb Deutschlands in der 2. Klasse bis zum 3. Oktober. Die Verkaufsaktion ist bis zum 29. Mai begrenzt.

Außerdem will die Bahn rund 800 ihrer kleinen und mittleren Bahnhöfe aufwerten, wie am Wochenende das "Westfalenblatt" berichtete. Geplant sei die Einrichtung von Mini-Supermärkten. "Überall werden kleine Supermärkte dicht gemacht, da schließen wir eine Lücke in der Grundversorgung", wird Bahnsprecher Frank Gassen-Wendler zitiert.

In den so genannten DB Service Stores sollen Artikel wie belegte Brötchen, Zeitungen und Zeitschriften, Reisebedarf, kleine Geschenke, zum Teil aber auch Fahrkarten verkauft werden. Somit werde an den Bahnhöfen das umgesetzt, was die Mineralölkonzerne mit ihren Tankstellen-Shops vorgemacht hätten.

(ap)
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