Partnerschaft mit Arena Premiere holt sich die Bundesliga zurück

Unterföhring (RPO). Premiere macht die Fußball-Bundesliga in Zukunft wieder Freude. Der Bezahlsender darf die Spiele in ganz Deutschland über Satellit ausstrahlen. Premiere und der bisherige Konkurrent Arena gehen eine Vermarktungspartnerschaft ein, teilte das Unternehmen mit.

Die Vereinbarung zwischen Premiere und Arena ist umfangreich: Der Bezahlsender aus Unterföhring dürfe die Bundesliga-Live-Spiele nun auch seinen Satellitenkunden anbieten. Bislang konnte Premiere dies nur in jenen Kabelnetzen, in denen Arena keinen eigenen Sendeplatz hatte, wie zum Beispiel dem Netz der Kabel Deutschland.

Die eigene Arena-Satellitenplattform solle jedoch auch weiter bestehen bleiben. Der Fußballsender Arena erhalte den größeren Teil der Umsätze, wenn Premiere-Kunden das Live-Bundesliga-Angebot buchen würden und könne so seinen Werbeaufwand für die Bundesliga-Übertragungen reduzieren.

Im Gegenzug für die Vermarktungs- und Lizenzrechte gebe Premiere 16,4 Millionen neue Aktien an den Mutterkonzern des Fußballsenders Arena, den Kölner Kabelnetzbetreiber Unity Media. Damit halte Unity Media künftig 16,7 Prozent an Premiere und sei künftig dessen größter Einzelaktionär.

Das Paket werde aber nicht von Unity Media direkt, sondern von einem unabhängigen Finanzinstitut gehalten, um jegliche "Einflussnahme von arena auf die Unternehmenspolitik von Premiere" auszuschließen, heißt es in einer Mitteilung von Premiere.

Nach dem Verlust der Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga an Arena war Premiere im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht. Hatte der Bezahlsender 2005 noch ein Plus von 48,7 Millionen Euro eingefahren, so stand 2006 ein Verlust von 161,5 Millionen Euro zu Buche.

Der Umsatz im Jahr 2006 verringerte sich laut Premiere gegenüber 2005 von 1,075 Milliarden Euro auf 1,055 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis sei von 137,5 Millionen Euro auf 47,9 Millionen Euro gefallen. Die Zahl der Abonnenten hatte bis Ende 2006 um rund 156 000 auf 3,41 Millionen abgenommen.

Für 2007 erwartet der Konzern wegen des neuen Vertrags mit Arena einen Anstieg der Abonnentenzahl auf über 3,7 Millionen. Der Umsatz solle über 1,1 Milliarden Euro steigen, das operative Ergebnis werde zwischen 120 und 140 Millionen Euro erwartet. Der Kurs der Premiere-Aktie im MDAX stieg nach Handelsbeginn um gut 20 Prozent auf 18,16 Euro.

(afp2)
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