Höchste Teuerung seit 27 Jahren Preisschub bei Erdgas und Strom treibt Erzeugerpreise hoch
Wiesbaden (RPO). Die Erzeugerpreise in Deutschland sind im Juli so stark gestiegen wie seit knapp 27 Jahren nicht mehr. Sie kletterten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,9 Prozent nach oben.

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Dies hat das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitgeteilt. Eine höhere Jahresteuerungsrate hatte es demnach zuletzt im Oktober 1981 gegeben, damals lag sie bei 9,1 Prozent. Hauptgrund für die rasante Preissteigerung sind wie in den vergangenen Monaten die hohen Energiepreise.
Der Erzeugerpreisindex der Wiesbadener Statistiker misst Preisänderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses, er gilt daher als wichtiger Hinweis für zukünftige Inflationstendenzen bei den Verbraucherpreisen.
Die Preise für Erdgas stiegen den Statistikern zufolge im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 27,1 Prozent, sie allein erklären ein Viertel der Jahresteuerungsrate. Strom war demnach um 22,6 Prozent teurer, die Preise für Mineralölerzeugnisse legten um 28,3 Prozent zu. Hier verteuerte sich vor allem schweres Heizöl im Vergleich zu Juli 2007 mit einem Plus von 79,4 Prozent. Leichtes Heizöl wurde 63 Prozent teurer, Dieselkraftstoff 30,2 Prozent und Motorenbenzin 11,5 Prozent.
Für Verbrauchsgüter insgesamt lag die Jahresteuerungsrate im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 4,2 Prozent: Deutlich teurer wurden vor allem pflanzliche und tierische Öle und Fette mit einem Plus von 41,3 Prozent. Teigwaren verteuerten sich um 35,3 Prozent, Käse und Quark um 17,7 Prozent.