Hersteller Kraft und Krüger müssen Bußgeld zahlen Preisabsprache bei Instant-Cappuccino

Bonn (RPO). Liebhaber von löslichem Cappuccino haben hierzulande womöglich deutlich zu viel bezahlt: Die Hersteller Kraft Foods und Krüger sprachen sich verbotenerweise über kräftige Preiserhöhungen ab und müssen daher ein Bußgeld in Höhe von neun Millionen Euro zahlen, wie das Bundeskartellamt am Dienstag mitteilte.

Was auf Lebensmittel-Verpackungen zu erkennen ist
Infos

Was auf Lebensmittel-Verpackungen zu erkennen ist

Infos
Foto: dpa, Julian Stratenschulte

Beteiligt an der Preisabsprache zur Jahreswende 2007/2008 war demnach auch Melitta. Weil das Bremer Unternehmen die Absprache aber anzeigte, kam es ohne Strafe davon.

Leitende Mitarbeiter der Unternehmen hätten in Telefongesprächen Höhe und Zeitfenster der beabsichtigten Preiserhöhung besprochen, erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Gegenstand der Gespräche seien exakte Erhöhungsbeträge zwischen 20 und 40 Cent pro Packung gewesen. Die Geldbußen verhängte das Kartellamt gegen die beiden Unternehmen sowie zwei verantwortliche Mitarbeiter.

Die Geldbuße gegen Kraft sei bereits rechtskräftig, das Kartellamt und das Unternehmen einigten sich einvernehmlich, wie die Behörde mitteilte. Die Firma Krüger aus Bergisch-Gladbach könne gegen den Bußgeldbescheid noch Einspruch einlegen. Das Unternehmen kündigte eine Stellungnahme im Laufe des Tages an.

Die Verfahren wegen Preisabsprachen im Bereich Kaffee und Cappuccino seien nun abgeschlossen, erklärte das Kartellamt. 2009 hatten Tchibo, Melitta und Dallmayr wegen jahrelanger Preisabsprachen ein Bußgeld von knapp 160 Millionen Euro zahlen müssen. Nach Berechnungen von Verbraucherschützern entstand den deutschen Verbrauchern ein Schaden von 4,8 Milliarden Euro.

(AFP/top)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort