Laut Betriebsrat kein Stellenabbau geplant Porsche will ebenfalls Kosten senken

Hamburg (rpo). Der Sportwagenbauer Porsche plant wie DaimlerChrysler Kostensenkungen. Grund ist nach Aussage von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking das absehbare Auslaufen der Währungssicherungsgeschäfte. Eine Maßnahme soll dabei das Einsparen von Stellen in der Produktion sein.

Derzeit würden "intensive Gespräche" mit den Beschäftigten unter anderem über die so genannte Steinkühlerpause geführt, die mehrere Freiminuten pro Arbeitsstunde garantiert. "Dieses Relikt gehört auf den Prüfstand", wird Wiedeking zitiert.

Ein Unternehmenssprecher sagte in Stuttgart: "Wir halten uns an den Tarifvertrag." Es sollten auch keine Zulagen gestrichen werden. Der Sprecher verwies darauf, dass die Mitarbeiter erst eine Sonderzahlung in Höhe von 3.000 Euro bekommen haben.

Porsche-Betriebsratsvorsitzender Uwe Hück sagte auf Anfrage, bei dem Unternehmen werde schon seit längerer Zeit über Kosteneinsparungen gesprochen. Das sei normal. "Porsche liegt im Moment in ruhigem Gewässer. Wir wollen das Unternehmen sturmsicher machen, falls die Wellen kommen", sagte Hück. Es sei kein Stellenabbau geplant.

Porsche spart laut Wiedeking in der Produktion allerdings Stellen ein, frei werdende Posten würden nicht mehr besetzt. Die Zahl der Mitarbeiter sei im vergangenen Jahr innerhalb der Porsche AG erstmals etwas gesunken. Im Konzern sei die Zahl der Beschäftigten aber gestiegen. Er stoße mit den Maßnahmen im Unternehmen auf Verständnis, sagte Wiedeking. Der Unternehmenssprecher betonte, Porsche wolle das weitere Wachstum ermöglichen, ohne wesentlich Fixkosten aufzubauen. Unter anderem denke der Autobauer über eine vierte Modellreihe nach.

Porsche ist mit seinem US-Geschäft wie kein anderer Autohersteller vom Dollarkurs abhängig und hat sich bis 2007/2008 einen günstigen Kurs gesichert. Grund für die jetzt geplanten Maßnahmen ist das absehbare Auslaufen der Währungssicherungsgeschäfte: "Langfristig muss man auch mit einem ungünstigen Dollarkurs leben. Auf Währungsveränderungen muss man eine strategische Antwort haben", sagte Wiedeking.

Das Unternehmen habe deshalb ein Programm zur Produktivitätssteigerung gestartet, die Porsche-Prozess-Optimierung (PPO). "Wir gehen dabei durch alle Prozessketten und schauen, wo wir noch Reserven haben", wird Wiedeking zitiert. Der Porsche-Chef kündigte an, dass es auch nach 2007, wenn die Währungssicherung ausläuft, "beim Ergebnis keinen dramatischen Abriss geben" werde.

(afp)
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