Fluglinie SAS betroffen Auch nach zwei Wochen Pilotenstreik in Skandinavien keine Einigung

Stockholm · Bei Verhandlungen zwischen Pilotengewerkschaften und der Fluglinie SAS hat es entgegen anderslautender Berichte keine Vereinbarung gegeben. Der Streit dreht sich um versprochene Wiedereinstellungen nach Corona-bedingten Entlassungen.

 Während eines Pilotenstreiks geparkte Flugzeuge der skandinavischen Gesellschaft SAS in Kopenhagen.

Während eines Pilotenstreiks geparkte Flugzeuge der skandinavischen Gesellschaft SAS in Kopenhagen.

Foto: AFP/LISELOTTE SABROE

Die Fluggesellschaft SAS und skandinavische Pilotengewerkschaften haben ihren Tarifstreit auch nach zweiwöchigem Pilotenstreik nach Angaben der Airline doch noch nicht beigelegt. Mit Blick auf Spekulationen in den Medien wolle man klarstellen, dass noch keine Vereinbarung unterzeichnet worden sei, teilte die SAS am späten Montagabend mit. Das Schlichtungsverfahren habe sich zwar in die richtige Richtung bewegt. Es werde aber fortgesetzt.

Zuvor hatten mehrere skandinavische Medien übereinstimmend von einer Übereinkunft bei den zäh geführten Schlichtungsgesprächen im schwedischen Stockholm berichtet. Die Zeitung „Dagens Industri“ berief sich dabei gar auf Angaben des SAS-Aufsichtsratsvorsitzenden Carsten Dilling - die eine Konzernsprecherin kurz darauf kassierte.

Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag waren Anfang Juli abgebrochen worden. Danach waren etwa 900 SAS-Piloten aus Dänemark, Norwegen und Schweden in den Streik getreten, was die ohnehin finanziell angeschlagene SAS seitdem viel Geld kostete. Am Mittwoch war dann eine neue Gesprächsrunde in Stockholm aufgenommen worden, die am Wochenende in zähe Dauerverhandlungen gemündet war. Solch lange Streiks sind in Skandinavien höchst ungewöhnlich.

Die Gewerkschaften werfen der SAS vor, die Corona-Pandemie genutzt zu haben, um Hunderte Piloten mit einem vereinbarten Recht auf Wiederanstellung zu entlassen, dieses Recht aber dann außer Kraft gesetzt zu haben. Stattdessen setze die Fluglinie auf günstigere Piloten der Tochterunternehmen SAS Link und SAS Connect, die als Personaldienstleister der Airline fungieren, so die Kritik.

(peng/dpa)
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