US-Börsenaufsicht leitet Verfahren ein Parmalat-Gründer Tanzi legt Teilgeständnis ab

Mailand/Rom (rpo). Ein Teilgeständnis hat der ehemalige Chef des von einem Bilanzskandal erschütterten Nahrungsmittelkonzerns Parmalat, Calisto Tanzi, abgelegt. Er soll eingeräumt haben, dass rund 500 Millionen Euro aus dem Firmenvermögen abgezweigt worden sind.

Das berichteten italienische Nachrichtenagenturen am Montagabend. Dies hätten ranghohe Finanzmanager jedoch in eigener Verantwortung getan. Die italienische Staatsanwaltschaft beantragte am Montag Haftbefehl gegen Tanzi, der am Wochenende festgenommen worden war. Eine Entscheidung darüber sollte am Dienstag fallen.

Ermittelt wird gegen Tanzi wegen des Verdachts des betrügerischen Bankrotts, Bilanzfälschung und Kursmanipulation. Nach Medienberichten wurden in den Bilanzen von Parmalat insgesamt zehn Milliarden Euro mehr angegeben, als das Unternehmen tatsächlich besitzt. Den Berichten zufolge gehen die Ermittler zudem dem Verdacht nach, dass Tanzi rund 800 Millionen Euro veruntreut haben könnte.

Die amerikanische Börsenaufsicht reichte in New York Klage gegen Parmalat ein. Angehörige des Konzerns sollen demnach amerikanischen Investoren Anleihen und Schuldwechsel in Höhe von fast 1,5 Milliarden Dollar verkauft haben und sie dabei über die finanzielle Situation des Unternehmens getäuscht haben.

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