Treffen am Dienstag Opec will Ölpreis verdoppeln

Dubai (RP). Mit milliardenschweren Konjunkturprogrammen kämpft Europa gegen die Weltwirtschaftskrise. Da kommen sinkende Rohöl- und damit Benzinpreise für Verbraucher gerade recht. Heute kann das Ölkartell die Bemühungen der Staaten zunichte machen. Denn sie will eine Drosselung der Fördermenge beschließen, um den Preis steigen zu lassen. Mindestens um das Doppelte.

Die sprunghaften Spritpreise 2008
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Die sprunghaften Spritpreise 2008

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Foto: AP

Unter anderem soll damit die sinkende Nachfrage nach fossilen Brennstoffen ausgeglichen werden. Laut Chakip Khelil, Opec-Präsident und algerischer Ölminister, war der Ölmarkt in diesem Jahr von einem permanenten Auf und Ab dominiert. Die Opec, die derzeit 40 Prozent des weltweiten Ölbedarfs deckt und 70 Prozent der Reserven kontrolliert, sah dem Treiben an den Märkten ohnmächtig zu. Jetzt soll das Treffen in Algerien Stabilität bringen.

Weil der Ölmarkt um rund 100 Millionen Barrel überversorgt sei, will die Opec heute eine drastische Drosselung der Fördermenge für die kommenden Monate beschließen. Analysten erwarten, dass die Produktion um mindestens zwei Millionen Barrel pro Tag zurückgefahren werden soll. Das entspräche rund acht Prozent der gesamten Fördermenge von 87 Millionen Barrel pro Tag.

Mit der Drosselung soll der Preis in die Höhe getrieben werden. Gewinne sollen wieder sprudeln. Viele Opec-Mitglieder haben sich in den vergangenen Jahren mit milliardenschweren Investitionen verhoben und können ihre Rechnungen nur noch begleichen, wenn Einnahmen wieder stärker sprudeln. Länder wie Saudi-Arabien verfolgen wiederum ganz andere Interessen.

Sie wollen wegen der weltweiten Konjunkturflaute eine moderate Preissteigerung und entsprechend geringe Fördermengendrosselung durchsetzen. Der Iran hingegen hält nach Aussagen seines Ölministers Nozari einen Preis Barrel-Preis von mehr als 100 Euro für den richtigen. Nicht ohne Grund: Der Iran benötigt einen Barrel-Preis von mindestens 90 Euro, um aus den Einnahmen alle sozialen Dinge im eigenen Land ohne ein Haushaltsdefizit finanzieren zu können.

Steigt der Ölpreis, sind auch an der Zapfsäule die Zeiten kleiner Preise wieder vorbei. Die Preise für Diesel gaben jedoch noch weiter nach. Marktbeobachter führen dies auf die rückläufige Nachfrage im Transportgewerbe zurück. Allein durch die geplanten Werksferien der Autobauer wird der Schwerlaster-Verkehr der Zulieferer auch in den kommenden Wochen noch weiter zurückgehen.

(RP)
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