Datenmissbrauch Offenbar Daten von Telekom-Kunden illegal verkauft

Hamburg/Bonn (RPO). Der Missbrauch von Kundendaten in Deutschland weitet sich aus. Laut Medienberichten sollen auch Daten von 30 Millionen Kunden der Deutschen Telekom von Kriminellen missbraucht worden sein. Ein Sprecher der Telekom bestätigte: "Die Deutsche Telekom ist offenbar Opfer hochkrimineller Machenschaften."

So schützt man sich vor Datenklau
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Foto: AFP

Ein Callcenter in Bremerhaven habe sich illegal Zugriff auf Datenbanken der Telekom verschafft, berichteten der NDR und der WDR. Kundendaten von diesen Datenbanken seien offenbar an Dritte weiterverkauft worden. Ein Sprecher der Telekom bestätigte, es habe womöglich Datenmissbrauch durch ein Callcenter gegeben.

Bisher habe die Telekom keine Erkenntnisse, dass Kundendaten "für Trickbetrügereien missbraucht worden sind", erklärte der Sprecher weiter. Der Konzern werde aber "alles unternehmen, um die illegale Weitergabe von Kundendaten aufzuklären und strafrechtlich verfolgen zu lassen."

Das betroffene Callcenter habe im Auftrag des Konzerns gearbeitet, die Datenbanken dann aber offenbar unrechtmäßig genutzt, sagte der Sprecher. Insgesamt umfassen die Datenbanken demnach 30 Millionen Kunden, das Callcenter habe aber nicht auf alle Daten Zugriff gehabt.

Erst in der vergangenen Woche war ein umfangreicher Datenschutzskandal bekannt geworden. Der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein war nach eigenen Angaben eine CD-Rom mit 17.000 Datensätzen zugespielt worden. Diese enthielten auch Kontoverbindungen der aufgelisteten Verbraucher. In mehreren Fällen wurde Betroffenen ohne deren Einwilligung Geld von ihren Konten abgebucht.

Vor diesem Hintergrund hatte der Bundesdatenschutzbeauftragte, Peter Schaar, schärfere Gesetze gegen Datenmissbrauch und eine bessere Verfolgung der Straftaten gefordert.

(afp2)
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