Rohölangebot übersteigt Nachfrage Ölpreise geben weiter nach

London (rpo). Seit Monaten übersteigt das Rohölangebot erstmals die Nachfrage. Das führt dazu, dass die Preise an den internationalen Handelsplätzen weiter zurückgehen. Grund für das hohe Angebot ist die Steigerung der Fördermenge durch die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC). Experten rechnen langfristig mit einer rückläufigen Wachstumsrate bei der Ölnachfrage.

Im August wurde der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge die Fördermenge durch die OPEC um 410.000 Barrel pro Tag (bpd) auf 29,3 Millionen erhöht. Das weltweite Rohölangebot sei im August um 300.000 bpd gegenüber dem Vormonat auf 83,6 Millionen gestiegen. Gleichzeitig gingen die Preise weiter zurück. An der Londoner IPE kostete ein Barrel (159 Liter) der Sorte Brent zur Lieferung im Oktober 40,20 US-Dollar, rund 20 Cent weniger als am Vortag. An der Nymex in York gab der Preis für ein Barrel der Sorte Light Crude leicht auf 42,75 US-Dollar nach.

Für das vierte Quartal prognostiziert die IAE einen Anstieg der weltweiten Ölnachfrage auf 83,8 Millionen bpd nach 81,5 Millionen im dritten Quartal. Für 2005 wird der weltweite Bedarf auf 83,9 Millionen bpd veranschlagt, womit die Prognose um 100.000 bpd unter der vorherigen Schätzung liegt. Die Nachfrage für 2004 wird unverändert bei 82,2 Millionen bpd gesehen.

Insgesamt rechnet die IEA mit rückläufigen Wachstumsraten bei der Ölnachfrage. Nach einer Rekordzunahme von fünf Prozent im zweiten Quartal 2004 wird ein Rückgang auf plus 2,9 Prozent im dritten Quartal und auf plus 2,2 Prozent im vierten Quartal erwartet.

Die von den Mitgliedsländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) kontrollierten Lagerbestände sind der IEA zufolge im Juli gegenüber dem Vormonat um 18 Millionen auf 2,58 Milliarden Barrel gestiegen. Sie lagen damit um acht Millionen Barrel über dem Vorjahresniveau.

(afp)
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