Lokführer seit 2 Uhr im Ausstand NRW von Streiks kaum betroffen

Frankfurt/Main (RPO). Die Lokführergewerkschaft GDL hat in der Nacht zum Donnerstag erneut bei fünf großen deutschen Privatbahnen zum Streik aufgerufen. Der Ausstand begann um 2 Uhr und soll bis 2 Uhr am Samstagmorgen dauern. Der Streik hat den Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen am Donnerstagmorgen aber nur wenig beeinträchtigt.

Umfrage: Bahnkunden bereiten sich auf den Streik vor
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Nach Angaben von GDL-Sprecher Frank Schmidt befanden sich am Vormittag fünf Lokführer der privaten Bahnen Abellio und Prignitzer Eisenbahn im Ausstand. Ausfälle habe es lediglich im Pendelverkehr zwischen Dortmund und Lünen gegeben. "Ansonsten hat der Arbeitgeber Glück gehabt", sagte Schmidt. So sei es auf den übrigen Strecken der beiden privaten Bahnbetreiber nur zu einzelnen Verzögerungen gekommen.

"Die Streiks sind gut angelaufen", sagte eine GDL-Sprecherin am Donnerstagmorgen. Betroffen sind die Verkehrsunternehmen Abellio, Arriva, Benex Hessische Landesbahn und Veolia. Ausgenommen ist Keolis, mit der die GDL seit Montag verhandelt.

Trotz bislang 71 Stunden Arbeitskampfes im März und April, bei denen drei Viertel der Züge der bestreikten Unternehmen ausgefallen seien, gebe es derzeit kein passendes Angebot der fünf betroffenen Konzerne, erklärte die GDL. Die Gewerkschaft fordert einen einheitlichen Rahmen-Tarifvertrag für alle Lokführer im Nah- Fern- und Güterverkehr.

Dort sollen die grundlegenden Regelungen für Lokführer festgehalten werden. "Dies ist einzig und allein der Schlüssel zur Lösung des Tarifkonflikts", erklärte der GDL-Bundesvorsitzende Klaus Weselsky am Mittwoch.

Von den Streiks ausgenommen wird dieses Mal die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH mit Sitz in Karlsruhe. Die Gewerkschaft fordert inhaltsgleiche Rahmentarifverträge mit einem einheitlichen Monatstabellenentgelt auf Niveau des Marktführers Deutsche Bahn.

Für die AVG gebe es eine Verschnaufpause, das Karlsruher Unternehmen sei bei den vorangegangenen Streiks "immer sehr stark betroffen" gewesen. Schon beim nächsten Arbeitskampf könne aber auch es wieder mit einbezogen werden.

Die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn dauern unterdessen an. Nach einer 18-stündigen Sitzung vertagten sich die Tarifparteien in der Nacht zum Mittwoch, wie eine GDL-Sprecherin sagte.

Die Gespräche sollen am Freitag fortgesetzt werden. Die Verhandlungen seien am Dienstag "definitiv nicht gescheitert", es habe lediglich zu viele Themen gegeben, sagte die Sprecherin.

Die GDL hatte bereits am vergangenen Freitag eine grundsätzliche Einigung mit dem Staatskonzern auf den Rahmen-Tarifvertrag verkündet. "Der Rahmen-Tarifvertrag steht ziemlich, nur beim Haus-Tarifvertrag hakt es noch", sagte die GDL-Sprecherin nun.

(afp/dapd/top/felt)
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