Umsatz des Handyherstellers bricht ein Nokia macht kaum Fortschritte

Helsinki · Nokia macht kaum Fortschritte bei seiner Sanierung. Der Umsatz stürzte im zweiten Quartal um 24 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro ab, wie der strauchelnde Handy-Pionier am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Analysten hatten dem Unternehmen im Schnitt 6,4 Milliarden Euro zugetraut.

Das Windows-Smartphone Lumia 1020 von Nokia
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Außerdem verkaufte der Konzern weniger Smartphones und normale Handys als gedacht. Der Lumia-Absatz erhöhte sich nur um 32 Prozent auf 7,4 Millionen Stück.

Mit der Smartphone-Serie wollen die Finnen den riesigen Abstand zu Apple und Samsung verringern, die dieses margenstarke Segment dominieren. Nokia macht dagegen noch immer den Großteil seines Umsatzes mit einfachen Handys, den keine rosige Zukunft mehr zugesagt wird. Hier fiel der Absatz um vier Prozent auf 53,7 Millionen Geräte.

Auch Ericsson hat zu kämpfen

Der schwedische Telekomausrüster Ericsson hatte im zweiten Quartal mit einem schwachen japanischen Yen zu kämpfen. Zudem drückte der Ausstieg aus einigen Geschäftsfeldern auf das Ergebnis. Der Umsatz stagnierte bei 55,3 Milliarden schwedischen Kronen (6,4 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag in Stockholm mitteilte.

Experten hatten mit einem leichten Anstieg gerechnet. Auf vergleichbarer Basis - also auch ohne Währungseffekte - wäre der Erlös um sechs Prozent gestiegen.

Ericsson-Chef Hans Vestberg führte dies vor allem auf den neuen Kurs der japanischen Regierung zurück. Diese drückt gemeinsam mit der Notenbank den Wert der japanischen Währung Yen nach unten, um die Exportchancen der eigenen Unternehmen zu erhöhen.

Da der Wert der anderen Währungen im Gegenzug steigt, bleibt Unternehmen wie Ericsson für ihre verkauften Produkte in Japan weniger in ihrer Bilanz übrig.
Japan ist nach den USA der zweitwichtigste Markt für die Schweden. In den Vereinigten Staaten konnte Ericsson ebenso wie in Europa zulegen.

Unter dem Strich verdiente der Konkurrent von Alcatel und Nokia mit 1,5 Milliarden schwedischen Kronen rund ein Viertel mehr als vor einem Jahr. Vor allem deutlich gesunkene Zinsaufwendungen sowie der höhere operative Gewinn wirkten sich positiv aus.

Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten hatten allerdings mit einem deutlich höheren Gewinn gerechnet. Der Überschuss wäre ohne die Kosten für den Verkauf von Sparten stärker gestiegen. Diese belasteten das Quartalsergebnis mit fast einer Milliarde Kronen.

(REU/dpa)
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