Belästigung und Diskriminierung Zwei Ex-Mitarbeiterinnen verklagen Nike wegen Frauenfeindlichkeit

Washington · Zwei frühere Mitarbeiterinnen haben den US-Sportartikelhersteller Nike wegen Diskriminierung verklagt. Frauen würden strenger behandelt und erhielten geringe Löhne, kritisierten sie.

 Das Nike-Logo an der New Yorker Börse (Symbolbild).

Das Nike-Logo an der New Yorker Börse (Symbolbild).

Foto: AP/Richard Drew

Bei Nike würden Frauen „abgewertet und erniedrigt“, erklärten die beiden langjährigen Angestellten Sara Johnston und Kelly Cahill in ihrer Klage. Diese reichten sie am Donnerstag bei einem Gericht im Bundesstaat Oregon ein. Sie klagen über eine Ungleichbehandlung von Frauen und Männern bei der Bezahlung und in der Personalpolitik.

Verantwortlich dafür sei „eine kleine Gruppe von Führungskräften, die in der Mehrheit männlich sind“, heißt es in der Klage. Namentlich genannt werden der ehemalige Nike-Markenchef Trevor Edwards und Personalchef David Ayre. Edwards, der als Nachfolger von Firmenchef Mark Parker gehandelt worden war, musste seinen Posten im März räumen. Zahlreiche weibliche Angestellte hatten sich über Belästigung beschwert.

Laut der Klage hatten sich mehrere Nike-Mitarbeiterinnen in der Personalabteilung über Diskriminierung und sexuelle Belästigung beschwert. Die Beschwerden seien aber „ignoriert oder falsch gehandhabt“ worden. Schlechtes Benehmen von Männern werde bei Nike generell nur „selten bestraft“.

Die beiden Klägerinnen prangern aber auch Lohnungleichheit und eine frauenfeindliche Unternehmenskultur an. „Für viele Frauen bei Nike ist die Unternehmenshierarchie eine unbezwingbare Pyramide“, kritisieren Johnston und Cahill. Die Frauen verlangen Schadenersatz und suchen weitere Mitstreiterinnen für ihre Sammelklage. „Nike bewertet Frauen strenger als Männer, was niedrigere Gehälter, geringere Boni und weniger Aktienoptionen bedeutet.“

(mba/AFP)
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