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Im Winter kann es Engpässe geben Netzbetreiber warnt vor Stromausfall

München · Der Netzbetreiber Tennet hat vor einem flächendeckenden Stromausfall in Deutschland gewarnt. Bei einer längeren Kälteperiode und Windstille im Norden "kann es eng werden".

Das sagte Tennet-Chef Martin Fuchs dem "Münchner Merkur". Schon im vergangenen Februar hätten die Versorger kurz davor gestanden, einem Teil der Verbraucher den Strom abzuschalten.

"Die Situation hat sich seit Frühjahr nicht entspannt", sagte Fuchs, im Gegenteil: "Die Gefahr eines Stromausfalls ist eher noch gestiegen."

Weder Leitungen noch zusätzliche Kraftwerke seien gebaut worden, und zwei Kraftwerke in Süddeutschland stünden nicht mehr für den regelmäßigen Einsatz zur Verfügung.

"Um das Stromnetz zu stabilisieren, haben wir inzwischen tausend Eingriffe im Jahr", sagte der Tennet-Chef. "Die Kosten dafür trägt der Verbraucher - immerhin rund 150 Millionen Euro im Jahr."

Millionen Haushalte haben Probleme mit Stromrechnung

Millionen deutsche Haushalte haben einem Bericht zufolge massive Probleme beim Begleichen ihrer Stromrechnung. In mehr als sechs Millionen Mahnverfahren kündigten die Stromlieferanten 2011 laut einem Bericht der Zeitung "taz" vom Mittwoch an, den Strom abzustellen.

312.000 Haushalten und Unternehmen sei die Stromversorgung tatsächlich gekappt worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen noch unveröffentlichten Bericht der Bundesnetzagentur, die sich auf Anfrage nicht näher äußern wollte.

Mit dem Abstellen des Stroms wird dem Bericht zufolge ab Ausständen von rund 120 Euro gedroht. Die meisten Verbraucher hätten anschließend gezahlt oder sich mit dem Versorger über die Stundung der Stromkosten geeinigt, berichtete die "taz" unter Berufung auf die Bundesnetzagentur. Demnach befragte die Bundesnetzagentur für den Bericht erstmals alle Lieferanten und Netzbetreiber nach Versorgungsunterbrechungen.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hatte im Februar mitgeteilt, 2010 hätten Energieversorger in dem bevölkerungsreichsten Bundesland über drei Millionen Mal die Zahlung von Stromrechnungen angemahnt.

340.000 Haushalten sei die Sperrung des Anschlusses angedroht worden, 62.000 Kunden sei der Strom tatsächlich abgestellt worden. Preiserhöhungen bei Strom und Gas in Höhe von durchschnittlich 15 Prozent hätten Energie für viele Haushalte "zur unbezahlbaren Ware" werden lassen, kritisierten die Verbraucherschützer.

(dpa)
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