Nachfolger von Alan Mulally Mark Fields - Der ewige Kronprinz von Ford

Schon seit zwei Jahren kann sich Mark Fields darauf vorbereiten, einmal Alan Mulally als Ford-Chef abzulösen. Zum 1. Juli ist es nun soweit. Die beiden Männer haben sehr unterschiedliche Lebenswege, brachten aber gemeinsam Ford wieder hoch.

 Eigentlich ist Mark Fields schon seit 2005 so etwas wie der kleine Chef von Ford.

Eigentlich ist Mark Fields schon seit 2005 so etwas wie der kleine Chef von Ford.

Foto: afp, bp/md

Eigentlich ist Mark Fields schon seit 2005 so etwas wie der kleine Chef von Ford. Damals führte der heute 53-Jährige die Geschäfte von Nord- bis Südamerika, dem mit Abstand wichtigsten Markt für den US-Autobauer. Er sorgte mit dafür, dass der zwischenzeitlich verlustreiche Konzern heute wieder Milliardengewinne schreibt. "Wir wollen den amerikanischen Markt zurückerobern", hatte Fields nach seinem Amtsantritt gesagt. Es ist ihm geglückt.

Der jugendlich wirkende Manager arbeitete Hand in Hand mit dem kurz darauf hinzugestoßenen, 15 Jahre älteren Konzernchef Alan Mulally. Sie kurbelten die Verkäufe an und bauten die Verluste ab. Zum 1. Juli übernimmt Fields nun das Steuer des Gesamtkonzerns. "Mark ist jetzt bereit, unser Unternehmen als Chef in die Zukunft zu führen", erklärte der Verwaltungsratsvorsitzende Bill Ford am Donnerstag. "Er ist ein kampferprobter Manager."

Mulally und Fields schlossen unrentable Werke, bauten Zehntausende Jobs ab und brachten neue Modelle auf die Straße. Wie erfolgreich diese Rosskur war, zeigte sich in der Wirtschaftskrise 2009, als Ford als einziger der drei großen US-Autohersteller aus eigener Kraft überlebte. General Motors und Chrysler brauchten Staatshilfe.

Fields ist ein Eigengewächs von Ford. Er stieg mit Anfang 20 bei dem Unternehmen ein, das war im Jahr 1989. Fields kletterte rasch die Karriereleiter hinauf. Er führte unter anderem die Landesgesellschaft in Argentinien. Mit Ende 30 wurde er Chef beim japanischen Autobauer Mazda, den Ford damals kontrollierte. Später war Fields für Europa samt der inzwischen verkauften Premiummarken Volvo, Jaguar, Aston Martin und Land Rover zuständig.

Fields galt spätestens seit 2012 als Kronprinz. Damals wurde er vom Amerikachef zum Verantwortlichen für das weltweite Tagesgeschäft befördert. "Er weiß alles", lobte ihn Vorgänger Mulally nun. Er müsse ihm nichts mehr beibringen. Dass Fields es einmal bis ganz nach oben bringen würde, hatten manche schon früh erkannt: Fields wurde im Jahr 2000 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos zu einem "Global Leader of Tomorrow" gekürt, zu einer "Führungspersönlichkeit von Morgen".

(dpa)
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