Erster Investor gefunden Nachfolger für Nokia in Bochum

Bochum (RP). Knapp sechs Wochen nach der endgültigen Schließung des Nokia-Werks in Bochum hat das Land NRW einen ersten Investor für das leerstehende Betriebsgelände gefunden. Der Computerscanner-Hersteller Scanbull eröffnet eine Produktionsstätte. Bis zu 500 Arbeitsplätze sollen entstehen.

Demonstration gegen Nokia
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Scanbull will auf dem ehemaligen Nokia-Gelände Betriebs- und Büroflächen übernehmen. "In einem ersten Schritt werden wir 150 neue Arbeitsplätze schaffen, in den kommenden Jahren sollen es bis zu 500 werden", sagte ein Unternehmenssprecher. Bei gleicher Eignung sollen vorrangig ehemalige Nokia-Mitarbeiter eingestellt werden. Rund 40 Prozent der freien Stellen sicherte Scanbull gering Qualifizierten für Montagearbeiten zu.

Der finnische Handyhersteller Nokia hatte Mitte Januar überraschend erklärt, er wolle das Bochumer Werk aus Kostengründen nach Rumänien verlegen. Wochenlange Proteste und Rettungsversuche scheiterten. Die 2300 Beschäftigten konnten in eine Transfergesellschaft wechseln.

Scanbull entwickelt und produziert 3D-Scanner. Am kommenden Montag soll die Montage bereits beginnen. Das Unternehmen wurde vor sieben Jahren gegründet und hat seinen Sitz in Hameln. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums NRW begrüßte die Ansiedlung: "Sie ist ein erster Erfolg des Programms Wachstum für Bochum." Es hat ein Gesamtvolumen von 60 Millionen Euro, ein Drittel davon zahlt Nokia.

Für die Ansiedlung von Scanbull hat es laut Ministerium keine weiteren finanziellen Zuschüsse gegeben. Wie sich Nokia und Scanbull untereinander finanziell geeinigt haben, wollten beide Unternehmen nicht sagen. Kommentar

(RP)
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