Deutsche Post Nachfolge von Zumwinkel offen
Bochum (RPO). Er sitzt wie jeden Tag in seinem Büro und arbeitet: Klaus Zumwinkel. Für den scheidenden Vorstandschef der Post, der bereits seinen Rücktritt eingereicht hat, steht noch kein Nachfolger fest. Zwei Kandidaten werden derzeit gehandelt.
Wer ist Klaus Zumwinkel?
Der Aufsichtsrat werde in seiner nächsten Sitzung den Rücktritt von Zumwinkel voraussichtlich zustimmend zur Kenntnis nehmen und auch eine Entscheidung zur Nachfolge treffen, teilte ein Postsprecher am Freitag in Bonn mit. Zumwinkel bleibe bis zu dieser Sitzung, deren Datum noch nicht feststehe, als Postchef im Amt. Der 64-Jährige sei auch am Freitagmorgen wie üblich zur Arbeit gekommen und arbeite in seinem Büro.
Die Bundesregierung hat den Rücktritt von Zumwinkel bereits angenommen. Der Sprecher des Bundesfinanzministeriums, Torsten Albig, sagte am Freitag, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Peer Steinbrück hätten nichts anderes als ein Rücktrittsangebot erwartet. Auch seinen Rückzug vom Amt des Aufsichtsratschef der Deutschen Telekom und der Postbank habe Zumwinkel angeboten.
Auch der Präsidialausschuss der Post wurde bereits über das Rücktrittsgesuch informiert. Das Gremium respektiere diese Entscheidung, teilte der Konzern am Freitag mit. Der Aufsichtsrat solle zeitnah über die Nachfolge des Managers entscheiden. Am Montag wird die nächste Sitzung des Kontrollgremiums stattfinden.
Zumwinkel selbst, der zum Jahresende aus Altersgründen ausscheiden wollte, hatte eigentlich den Post-Logistik- und Briefvorstand Dr. Frank Appel als seinen Nachfolger einsetzen wollen. Er gehört neben Finanzvorstand John M. Allan zum Kreis der Kandidaten für die Nachfolge als Vorstandschef.
Zumwinkel war am Donnerstag von der Staatsanwaltschaft vernommen worden, weil er rund eine Million Euro Steuern über Stiftungen in Liechtenstein hinterzogen haben soll. Der 64 Jahre alte Zumwinkel stand seit rund 18 Jahren an der Spitze der Deutschen Post.
