"Peta"-Kampagne zeigt Wirkung Obi will keine kleinen Tiere mehr verkaufen

Düsseldorf · Die Tierschutz-Organisation "Peta" machte vor einigen Tagen mit einem erschreckenden Video von sich reden, das Kleintiere unter unwürdigen Lebensbedingungen in Massenzuchtanlagen für die Baumarktkette "Obi" zeigt. Nun zieht der Konzern Konsequenzen.

 Bei Obi soll es künftig keine Kleintiere mehr zu kaufen geben.

Bei Obi soll es künftig keine Kleintiere mehr zu kaufen geben.

Foto: achim Blazy

Kaum Tageslicht, eine unglaubliche Lautstärke und tausende Tiere auf engstem Raum — vor wenigen Tagen machte die Tierschutz-Organisation "Peta" öffentlich, wie es in Kleintierzucht-Anlagen tatsächlich zugeht und warf der Baumarkt-Kette "Obi" vor, sich durch den Verkauf der Tiere an diesen Methoden zu bereichern.

"Obi" reagierte nun mit einer offiziellen Pressemitteilung auf die Vorwürfe und räumte ein, dass man tatsächlich Tiere aus der gezeigten Massenzuchtanlage in Obi-Märkten verkaufe. Von über 580 Obi-Filialen weltweit würden nur in 15 von Franchisepartnern geführten Märkten in Deutschland die betroffenen Kleintiere noch verkauft, heißt es in dem Schreiben.

Und weiter: "Die aktuellen Ereignisse haben uns veranlasst, den Ausstieg aus dem Verkauf von Kleintieren für das gesamte Unternehmen festzulegen, das heißt auch für sämtliche von Franchisepartnern geführte Obi-Märkte." Man setze nun alles daran, dass unverzüglich und auch bei den entsprechenden Franchisepartnern keine Kleintiere mehr angeboten werden.

Den Verkauf von Kleintieren in Baumärkten würde man ohnehin schon länger nicht mehr unterstützen, heißt es in der Mitteilung außerdem. "Obi betreibt ein anderes Kerngeschäft, weshalb wir uns als Unternehmenszentrale schon lange von dem Verkauf von Kleintieren distanziert haben. Abschließend bitten wir Peta, aufgrund der beschriebenen Maßnahmen von Obi ihren Kampagnenschwerpunkt zu überdenken", so Sergio Giroldi, Geschäftsführer von Obi.

"Peta" hatte bereits im April erste Rechereergebnisse veröffentlicht. Damals reagierte das Unternehmen nicht. In den vergangenen Monaten konnten die Tierschützer jedoch die Unterstützung von Prominenten wie Thomas D., Ariane Sommer, Armin Morbach und Markus Knüfken für die Kampagne gewinnen und somit den öffentlichen Druck auf die Baumarkt-Kette erhöhen.

(th)
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