Nach Streik der GDL Alle Züge fahren wieder nach Plan

Berlin · Nach dem vorzeitigen Ende des Lokführerstreiks am Donnerstag läuft bei der Deutschen Bahn wieder alles nach Plan. Am Pfingstwochenende können sich Reisende im Fernverkehr wieder auf den üblichen Fahrplan verlassen, wie die Bahn am Wochenende mitteilte.

Deutsche Bahn: Chronologie des Streiks
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Chronologie des Streiks der GDL

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Auch im Güterverkehr läuft alles wieder reibungslos, wie eine Sprecherin der Bahn am Sonntag sagte. "Die Streikauswirkungen sind Geschichte." Tags zuvor hieß es noch, im Güterverkehr dauere die "Auflösung des Rückstaus an". Mittlerweile sei aber "alles abgearbeitet", sagte die Bahnsprecherin am Sonntag.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte sich mit der Deutschen Bahn auf ein Schlichtungsverfahren im Tarifkonflikt geeinigt und ihren mittlerweile neunten Streik am vergangenen Donnerstagabend beendet. Die Schlichtung soll am Mittwoch beginnen.
Am selben Tag gehen die Tarifverhandlungen zwischen der Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Bahn weiter.

Geht es nach Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, dann darf es auch auf absehbare Zeit keinen neuen Streik geben. "Wer in einen Schlichtungsprozess einsteigt, muss wissen, dass er damit eine Verpflichtung zum Kompromiss eingeht", sagte er der "Bild am Sonntag". "Aufgabe der Schlichter ist es, ein Ergebnis zu finden, das langfristig trägt. Streiks sollten danach für lange Zeit der Vergangenheit angehören."

Unterdessen beeinflussen die zahlreichen Streiks bei der Deutschen Bahn einer Umfrage zufolge das Kaufverhalten eines Teils der Deutschen. Für gut ein Fünftel (22 Prozent) haben die Ausstände Auswirkungen auf ihre langfristige Kaufentscheidung für ein Auto oder Fahrrad. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Gut zwei Drittel (69 Prozent) lassen sich allerdings nicht beeinflussen.

Fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) gibt der GDL die Schuld an den Streiks. Lediglich 12 Prozent sehen die Bahn in der alleinigen Verantwortung, für ein Drittel (33 Prozent) sind beide Seiten gleichermaßen Schuld.

Eine Nachwirkung des Streiks war bis zum Samstag noch im Personenverkehr zu spüren: Neben vereinzelten Einschränkungen im Nahverkehr - in Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie bei den S-Bahnen Rhein-Main und Nürnberg - galten noch die "Kulanzregeln", wonach Passagiere kostenlos mit höherwertigen Zügen fahren können als gebucht. Die für den Streik eingerichtete kostenlose Hotline, unter der sich Reisende über den Stand ihrer Verbindungen informieren konnten, wurde abgeschaltet.

Ein positives Fazit zog die Bahn derweil vom Ersatzfahrplan während des Ausstands. Er habe sich sehr gut bewährt, hieß es. Im Fernverkehr sei ein Drittel der Züge gefahren, im Regionalverkehr je nach Region bis zu zwei Drittel.

(dpa)
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