Muttergesellschaft der Hypovereinsbank Unicredit will 14.000 Stellen streichen

Mailand · Die italienische Großbank Unicredit baut um: Sie will ihre dünne Kapitaldecke mit 13 Milliarden Euro frischem Kapital stopfen. Bis 2019 sollen weitere 6500 Stellen gestrichen werden, insgesamt geht es nun um 14.000 Arbeisplätze – auch um einige Hundert in Deutschland.

 Bei Unicredit sollen 14.000 Stellen dem Konzernumbau zum Opfer fallen.

Bei Unicredit sollen 14.000 Stellen dem Konzernumbau zum Opfer fallen.

Foto: rtr, KP/JKP

Die italienische Großbank Unicredit baut um: Sie will ihre dünne Kapitaldecke mit 13 Milliarden Euro frischem Kapital stopfen. Bis 2019 sollen weitere 6500 Stellen gestrichen werden, insgesamt geht es nun um 14.000 Arbeisplätze — auch um einige Hundert in Deutschland.

Die Kapitalerhöhung solle bis Juni umgesetzt sein, teilte die Muttergesellschaft der Münchner HypoVereinsbank am Dienstag mit. Damit soll die harte Kernkapitalquote bis 2019 auf mehr als 12,5 Prozent wachsen. Zunächst kostet der geplante Konzernumbau aber 12,2 Milliarden Euro, allein 8,1 Milliarden Euro schreibt die Bank auf Kredite ab.

Um die Risiken zu senken, verkauft die Bank faule Kredite im Volumen von 17,7 Milliarden Euro an die Allianz -Fondsgesellschaft Pimco und den US-Finanzinvestor Fortress.

Dem Umbau sollen bis 2019 weitere 6500 Arbeitsplätze zum Opfer fallen. Insgesamt werde UniCredit damit 14.000 Stellen gestrichen haben, erklärte die Bank. Das senke die Personalkosten um 1,1 Milliarden Euro.

Bei der HypoVereinsbank (HVB) werden in den nächsten drei Jahren weitere 1500 Arbeitsplätze gestrichen. Diese Zahl nannte der neue Chef der italienischen Muttergesellschaft Unicredit, Jean-Pierre Mustier, am Dienstag in London. Die Münchener HVB hatte im vergangenen Jahr bereits den Abbau von 1200 Stellen angekündigt, vornehmlich in der Verwaltung. Dieser ist erst zum Teil umgesetzt.

Ingesamt werde die HVB bis 2019 rund 21 Prozent ihrer Belegschaft abgebaut haben, rechnete Mustier vor. Ende des vergangenen Jahres verzeichnete die Bank noch 16.300 Vollzeitkräfte, Mitte dieses Jahres waren es noch gut 15.000. Die HVB hat ihr Filial-Netz um fast die Hälfte eingedampft.

Der neue Stellenabbau dürfte vor allem das Investmentbanking treffen, das Mustier mit dem Firmenkundengeschäft verzahnen will. Auch Führungspositionen sollen ausgedünnt werden. Weitere Filialschließungen in Deutschland seien - anders als in Italien - nicht geplant, sagte der Unicredit-Chef. Pläne für einen Verkauf der deutschen Tochter gebe es zudem nicht, betonte Mustier. "Die HVB ist eine strategische Beteiligung."

(mre/REU)
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