Wirtschaftskrise Mittleres Management bekommt weniger Boni

Düsseldorf (RPO). Aufgrund der Wirtschaftskrise haben die deutschen Unternehmen erstmals weniger Boni an ihre Führungskräfte ausgezahlt. Besonders von Kürzungen betroffen ist das mittlere Management, wie aus einer Studie der Managementberatung Lachner, Aden, Beyer & Company (LAB) hervorgeht.

Für das Jahr 2009 bekommen demnach 36 Prozent aller Führungskräfte eine niedrigere erfolgsabhängige Zulage als 2008, jeder fünfte erhält gar keinen Bonus mehr. Demgegenüber sei die Extrazahlung gegenüber 2008 nur bei 31 Prozent der Führungskräfte gestiegen, so LAB. In den Vorjahren sei das Verhältnis umgekehrt gewesen: Stets hätten mehr Manager von Bonussteigerungen profitiert, als von Kürzungen betroffen gewesen seien.

Den Rotstift setzen die Unternehmen vor allem bei den Normalverdienern unter den Führungskräften an. So mussten von den Beschäftigten mit Jahresgehältern unter 100.000 Euro mehr als 40 Prozent eine Kürzung ihrer Boni hinnehmen, jedoch nur 24 Prozent der Manager mit Einkünften über 200.000 Euro.

Nach Jahren der Angleichung gehe die Schere zwischen Top- und Normalverdienern in der Krise wieder auseinander, so LAB. Die Entwicklung sei damit zu erklären, dass Unternehmen in Krisenzeiten vor allem eine Abwanderung ihrer bestbezahlten Führungskräfte befürchteten und ihnen daher eine "Sonderbehandlung" gewährten.

(DDP/jre)
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