Prüfung im Krankenhaus Milliardenschäden durch falsche Abrechnungen

Passau (RPO). Fehlerhafte Krankenhausabrechnungen kosten die gesetzlichen Krankenkassen nach Berechnungen des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) jährlich mehr als eine Milliarde Euro.

 Durch falsche Krankenhausabrechnungen entstehen den Kassen Schäden in Milliardenhöhe.

Durch falsche Krankenhausabrechnungen entstehen den Kassen Schäden in Milliardenhöhe.

Foto: ddp

Passau (RPO). Fehlerhafte Krankenhausabrechnungen kosten die gesetzlichen Krankenkassen nach Berechnungen des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) jährlich mehr als eine Milliarde Euro.

Bei Prüfung der Rechnungen durch den Medizinischen Dienst ergab sich eine hohe Fehlerquote von 43 Prozent für das Jahr 2009. Das geht aus einem internen Papier des GKV-Spitzenverbandes hervor, das der "Passauer Neuen Presse" vorliegt.

"Pro falsch abgerechneten Fall ist im Schnitt ein Betrag von 1100 Euro fällig", heißt es darin. Der Bundesrechnungshof hatte bereits im November 2009 auf fehlerhafte Abrechnungen hingewiesen.

Bei einer durchschnittlichen Rückerstattungsquote von 1,75 Prozent ergebe sich bei Gesamtausgaben der Kassen von 58,5 Milliarden Euro für Krankenhausbehandlung 2010 ein Einsparvolumen von 1,02 Milliarden Euro. Die Kassen gehen laut dem Papier von einem Gesamtschaden von 1,5 Milliarden Euro durch fehlerhafte Krankenhausrechnungen aus.

Der GKV-Spitzenverband sieht die Politik in der Pflicht: Während die Kassen pro Prüffall 300 Euro an das Krankenhaus zahlen müssen, falls keine Unregelmäßigkeiten aufgedeckt würden, drohe den Krankenhäusern bei Falschabrechnung keinerlei Sanktion. Die Kassen fordern, dass Krankenhäuser zusätzlich zur Rückerstattung "je nachgewiesen fehlerhafter Abrechnung eine Pauschale von 300 Euro an die Krankenkasse" zahlen müssen.

(apd/csh)
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