US-Behörde Milliardenauftrag an EADS in Frage gestellt

Washington (RPO). Der Milliardenauftrag der US-Luftwaffe an den europäischen Luftfahrtkonzern EADS steht in Frage. Der Rechnungshof des US-Kongresses hat am Mittwoch der Beschwerde des EADS-Konkurrenten Boeing gegen die Auftragsvergabe stattgegeben und der Luftwaffe zu einer Überprüfung ihrer Entscheidung geraten.

US-Behörde: Milliardenauftrag an EADS in Frage gestellt
Foto: ddp, ddp

Eine Überprüfung des Vergabeverfahrens habe ergeben, dass der US-Luftwaffe dabei "eine Anzahl signifikanter Fehler" unterlaufen sei, die die Entscheidung gegen Boeing beinflusst haben könnten, teilte der Rechnungshof (GAO) in Washington mit. Boeing hatte in seinem Einspruch geltend gemacht, bei dem Zuschlag für den europäischen Anbieter seien der Luftwaffe Verfahrensfehler unterlaufen.

Die US-Luftwaffe hatte EADS mit dem US-Partner Northrop Grumman Anfang März den Zuschlag für die Lieferung von 179 Tankflugzeugen des Typs KC-45A gegeben. Der Wert des Auftrags liegt bei rund 35 Milliarden Dollar (22,5 Milliarden Euro). Die Vergabe an die Europäer mitten im US-Präsidentschaftswahlkampf hatte teils massive Proteste in den Vereinigten Staaten hervorgerufen.

Der Rechnungshof des Kongresses empfahl, die Ausschreibung für ein neues Tankflugzeug erneut auszuschreiben. Die Empfehlung ist zwar nicht bindend, sie setzt die US-Luftwaffe aber erheblich unter Druck.

Zudem bekommen die Unterstützer Boeings im Kongress neue Munition für ihre Bemühungen, die Entscheidung rückgängig zu machen. Das könnte dazu führen, dass Boeing doch noch Teile oder den kompletten Auftrag zum Bau der Tankflugzeuge erhält. Die US-Luftwaffe nahm zu dem Rechnungshofbericht zunächst nicht Stellung, sondern erklärte, sie kenne den Bericht und prüfe ihn.

(afp)
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