Umfrage unter Landwirten Milchbauern fordern sofortige Preiserhöhung

Freising/München (RPO). Die Milchbauern erhöhen vor dem Gipfel bei Landwirtschaftsminister Horst Seehofer den Druck auf die Regierung. Eine "überwältigende Mehrheit" hat sich in einer Umfrage des Milchbauernverbandes BDM für Sofortmaßnahmen zur Erhöhung der Preise stark gemacht.

Die wichtigsten Antworten zur Milchkrise
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Foto: ddp

Zudem sprachen sich die Landwirte für eine künftige Mengensteuerung zur Preisstabilisierung aus, wie der BDM-Vorsitzende Romuald Schaber sagte. Von Seehofer erwarte der BDM "nach wie vor", dass er diese Forderungen beim Milchgipfel auch unterstütze. In vielen Bundesländern wollten Landwirte am Montag zudem vor den jeweiligen Agrarministerien für ihre Forderungen demonstrieren.

Der BDM verlangt von der Bundesregierung die Abschaffung der Regelung, nach der Milcherzeuger bei Molkereien mehr Milch anliefern dürfen als ihnen per Quote erlaubt ist. Dadurch würde das Überangebot an Milch abgebaut, und die Preise könnten steigen.

Außerdem muss nach Ansicht des Verbandes der sogenannte Umrechnungsfaktor für Milch von 1,02 auf 1,03 angehoben werden. Damit würden die Milchbauern mehr Geld für die gleiche Menge Milch bekommen. Der Faktor wird bei der Umrechnung von Milchlieferungen von Liter in Kilogramm angewendet. Schließlich setzt sich der BDM für eine Mengensteuerung auf dem Milchmarkt auch nach Auslaufen der EU-weiten Milchquote 2015 ein.

Diese Forderungen unterstützten in der BDM-Umfrage 90 Prozent der Mitglieder und 80 Prozent der Nicht-Mitglieder, sagte Schaber AFP. Teilgenommen hätten bislang 20.000 Landwirte. Die Umfrage laufe aber noch weiter.

Bei den Kundgebungen vor den Agrarministerien der Länder rechnet der BDM mit jeweils zwischen hundert und mehreren hundert Teilnehmern. In München könnten es auch einige tausend sein, sagte Schaber. Aktionen seien in allen Bundesländern außer Sachsen, Brandenburg und den Stadtstaaten geplant.

Bayerns Landwirtschaftsminister Josef Miller (CSU) erklärte, auch er setze sich für eine stärkere Lieferdisziplin bei Milch ein. "Ohne konsequente Mengenbegrenzung wird es schwer sein, die Einkommenssituation unserer Milchviehhalter entscheidend zu verbessern."

(afp)
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