Über 6 Milliarden Dollar Abschreibungen Microsoft verzettelt sich im Werbegeschäft

Bangalore · Fehlinvestition des Software-Giganten: Der US-Konzern Microsoft nimmt wegen seiner Online-Werbetochter eine 6,2 Milliarden Dollar schwere Anschreibung vor. Damit ist aQuantive praktisch wertlos.

2012: Microsoft präsentiert Windows 8
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Die Berichtigung auf den Firmenwert falle im vierten Quartal an, teilte Microsoft am Montag mit. Der Quartalsgewinn dürfte damit vollständig aufgezehrt werden. Analysten hatten damit gerechnet, dass Microsoft am 19. Juli einen Nettogewinn von etwa 5,25 Milliarden Dollar vorlegen würde.

Die Abschreibung kommt einem Eingeständnis gleich, dass aQuantive praktisch wertlos ist. Microsoft hatte das Unternehmen vor fünf Jahren für 6,3 Milliarden Dollar erworben, um seine Online-Werbeerlöse anzukurbeln und den Rivalen Google und Yahoo besser die Stirn bieten zu können.

Zum damaligen Zeitpunkt war es Microsofts größte Übernahme, die nur durch den 8,5 Milliarden Dollar schweren Skype-Zukauf im vergangenen Jahr übertroffen wurde.

"Die (aQuantive-) Übernahme hat das Wachstum nicht in dem Maße beschleunigt wie erwartet, was zu der Abschreibung führte", hieß es in der Konzernmitteilung. Zudem erwartet Microsoft den Angaben nach nun weniger Wachstum und Profitabilität in der Online-Dienst-Sparte, die die Suchmaschine Bing und das Internetportal MSN umfasst, als "in bisherigen Schätzungen".

Konkrete Zahlen nannte Microsoft nicht. Die Microsoft-Aktie gab nachbörslich leicht nach. Sie tendierte bei 30,35 Dollar, nachdem sie mit 30,56 Dollar aus dem New Yorker Handel gegangen war.

(REU)
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