Metro-Übernahme Großaktionäre lassen Kretinsky abblitzen

Düsseldorf · Beim Übernahmeversuch des Handelskonzerns Metro erhält der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky keine Unterstützung von zwei wichtigen Großaktionären. Damit könnte bei Metro vieles auf eine künftige Pattsituation hindeuten.

 Der Eingang zu dem Metro Cash & Carry Markt ist in Dortmund zu sehen.

Der Eingang zu dem Metro Cash & Carry Markt ist in Dortmund zu sehen.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Die Gespräche mit der Meridian Stiftung und der Beisheim Gruppe über eine mögliche Unterstützung des Übernahmeangebots seien gescheitert, teilte das Bieterkonsortium EPGC um Kretinsky am Montag mit. EPGC habe offene und konstruktive Gespräche geführt. Es sei aber deutlich geworden, dass das Konsortium und die beiden Aktionäre unterschiedliche Ansichten über die Bewertung von Metro haben.

„EPGC bestätigt, dass weder der Angebotspreis erhöht noch die Mindestannahmeschwelle abgesenkt noch das Angebot anderweitig geändert wird. Die Annahmefrist für das Angebot endet am 7. August 2019“, hieß es in der Mitteilung weiter.

Das Konsortium will mindestens 67,5 Prozent der Anteile des MDax-Konzerns erwerben, sammelte aber bisher nur ein Drittel der Stammaktien ein. So konnte sich Kretinsky die Unterstützung des Großaktionärs Haniel sichern, der seine restlichen Anteile von gut 15 Prozent bereits angedient hat. Es ist nicht unüblich, dass bei Übernahmen große Pakete oft erst kurz vor Fristende angeboten werden.

In diesem Fall kämpft aber Kretinsky nicht nur gegen die Empfehlung des Aufsichtsrats und des Vorstands, die die Offerte wegen des zu geringen Preises abzulehnen, sondern nun auch gegen den Widerstand der zwei Großaktionäre. Die Meridian Stiftung und die Beisheim Gruppe haben sich zusammengetan und halten gemeinsam rund 20,55 Prozent der Metro-Anteile.

Damit könnte bei Metro vieles auf eine künftige Pattsituation hindeuten. Scheitert das freiwillige Angebot Kretinskys, kann dieser jedoch den nächsten Schritt gehen: Mit einem Anteil von mehr als 30 Prozent kann das Konsortium ein Pflichtangebot vorlegen - zu einem deutlich niedrigeren Preis als die 16 Euro. Haniel hat sich bereits bereit erklärt, seine Aktien auch für weniger Geld zu verkaufen.

(zim/dpa)
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