Geschäft muss verbessert werden Metro setzt Real ein Ultimatum

Düsseldorf (RPO). Das SB-Warenhaus Real hat von seinem Mutterkonzern Metro ein Ultimatum gesetzt bekommen. Innerhalb der nächsten zwei Jahre müsse Real sein Geschäft deutlich verbessern, wie Konzernchef Eckhard Cordes auf der Hauptversammlung in Düsseldorf erklärte. "Ansonsten werden wir die notwendigen Konsequenzen ziehen", so Cordes.

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Foto: Metro Group

Ohne einen Rückgang der Kosten sei der Turnaround nicht zu schaffen. Es sei davon auszugehen, dass sich der Konzern von rund 40 unrentablen Real-Filialen trennen müsse. "Die Real-Geschäftsführung wird nach sozialverträglichen Lösungen für diese Standorte suchen, natürlich einschließlich der Möglichkeit des Verkaufs", erklärte Cordes.

Parallel dazu sollen gezielten Preissenkungen, eine bis zu 40 Millionen Euro teure Werbeoffensive und die Steigerung margenstarker Eigenmarken das Sorgenkind des Metro-Konzerns wieder auf Erfolgskurs bringen. Die Sanierung sei bisher nicht mit ausreichender Konsequenz betrieben worden, aber das werde sich jetzt ändern, betonte der Vorstandsvorsitzende.

Cordes will vor allem das Wachstumstempo im Ausland weiter erhöhen. Fast 60 Prozent des Umsatzes werden nach Angaben des Konzerns mittlerweile durch Auslandsgeschäfte erzielt. Vor allem bei den Wachstumstreibern Metro Cash & Carry sowie Media Markt und Saturn sollen Expansionen in Osteuropa und Asien weiter fortgesetzt werden.

Insgesamt seien pro Jahr Investitionen im Wert von mehr als 2,2 Milliarden Euro für ein hohes Expansionstempo vorgesehen. Geplant sind Cordes zufolge jährlich rund 40 Neueröffnungen bei Metro Cash & Carry, mehr als 70 neue Elektronikmärkte sowie 15 Real-Filialen.

Nicht unter Zeitdruck fühlt sich der Handelskonzern bei der zum Verkauf stehenden Warenhaussparte Galeria Kaufhof. Anlass zur Hektik gebe es nicht, sagte Cordes. Mit einem Plus von 31 Prozent sei nun bereits im dritten Jahr in Folge ein kräftiges zweistelliges Wachstum beim Ebit erzielt worden. Nun würden alle Möglichkeiten geprüft, um zum richtigen Zeitpunkt diejenige Option umzusetzen, die den maximalen Wertzuwachs für die Metro Group biete, betonte der Konzern-Chef.

Insgesamt sieht sich die Metro Group nach einem guten Start in das Geschäftsjahr 2008 weiter auf Wachstumskurs: Im laufenden Jahr erwartet das Düsseldorfer Unternehmen ein Umsatzwachstum von mehr als 6 Prozent. Beim operativen Ergebnis (Ebit) vor Sondereffekten rechnet die Metro Group mit einem Wachstum von sechs bis acht Prozent. Das starke internationale Geschäft hatte dem Handelsriesen 2007 ein kräftiges Umsatzplus von 10,4 Prozent auf 64,3 Milliarden Euro beschert. Das Ebit wurde um fast neun Prozent auf 2,1 Milliarden Euro gesteigert.

(ap)
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